Ja, ich kannte den Begriff noch gar nicht. Und ich hatte den Begriff in einem sehr langen Artikel in Lobbycontrol gefunden.
„Wenn Konzerne den Protest managen“
Hier kann man das Papier herunterladen https://www.lobbycontrol.de/2016/03/jetzt-bestellen-wenn-konzerne-den-protest-managen/
Atomenergie per Leserbrief – die „Bürger für Technik“
Gerade in den 1970er und 1980er Jahren gab es zahlreiche Initiativen für die Nutzung der Atomenergie. Diese entstanden im Wesentlichen
im Umfeld der Atomkraftwerke und wurden durch ArbeiterInnen der AKWs gegründet. Bekannt sind mindestens acht solcher Initiativen,
die sich in der „Aktionsgemeinschaft der Bürgerinitiativen für Energiesicherung und Kerntechnik“ zusammengeschlossen hatten – und die allesamt nicht mehr existieren. Der letzte Verein, der sich für die weitere Nutzung der Atomkraft einsetzte sind die „Bürger für Technik e.V.“ (www.buerger-fuer-technik.de). Der Verein verbreitet Informationen zu technischem Fortschritt und will öffentliches Interesse an technischen
Fragestellungen schaffen. Der Verein bringt sich u.a. durch Leserbriefe in die gesellschaftlichen Debatten ein – und dies war auch seine zentrale Strategie, denn 1 Leserbrief kann auf Redaktionen von Zeitungen wie tausend Meinungen wirken. Der Verein stellt insgesamt eine Vorfeldorganisation der Atomwirtschaft dar und ist selbst aus der Kerntechnischen Gesellschaft hervorgegangen, woraus personelle
Überschneidungen resultieren (Fuchs 2008 + 2011). Christian Fuchs enthüllte diese Zusammenhänge nach investigativer Recherche und durch diese Veröffentlichungen wurde dem Verein und seiner Wirksamkeit auch die Spitze genommen. Der Verein publiziert auch weiterhin – in geringem Umfang – Positionen für die Kernenergie.
Auch wenn es sich bei der Organisation um einen Astroturf-Verein handelt, ist die Motivation der Mitglieder (häufig ehemalige Ingenieure und Naturwissenschaftler) doch echt und basiert – wie auch bei den Klimawandelskeptikern (vgl. Brunnengräber 2013) – auf einer wissenschaftlichen Überzeugung und leidenschaftlichem Auftreten gegen die Energiewende. In der öffentlichen Debatte diskreditieren sich die Mitglieder häufig aber auch selbst, wenn sie polemisch und ausfällig reagieren und erneuerbare Energien bspw. als „Hippiestrom“ bezeichnen (Internetseite Bürger für Technik 2015). Wichtig im Umgang mit den Mitgliedern solcher Organisationen dürfte sein, nicht die Lebensleistung der Personen (bspw. in Atomkraftwerken) anzugreifen (vgl. S. 10 in dieser Broschüre).
Ein Blick auf die heutige Hippiestromerzeugung überzeugt mich. Dann lasst uns weiter Hippiestrom machen. 🙂
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/20.06.2020/23.06.2020/
https://www.energy-charts.de/ren_share_de.htm
Sonnige Grüße
Klaus Müller
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