Aliens landen in einem Märchenwald aber Taschenrechner funktionieren plötzlich nicht mehr. Dezimalstellen werden am laufenden Band vertauscht und die Ergebnisse stimmen sowieso nicht – ein tausendjähriger Märchenwald hat plötzlich auch Fichtenmonokulturen und die werden vom Borkenkäfer angefressen und Trockenheit und kleine Stürme hauen ihn um.
So begann der erste Beitrag meiner Reihe „Aliens im Reinhardswald“ und heute geht es weiter. Rückschau: Eine Bürgerinitiative im Reinhardswald (Nordhessen) möchte den Bau von Windrädern verhindern. Sie machen Veranstaltungen und organisieren ihren Protest. Dafür betreiben sie auch eine Internetseite und darin verbreiten sie einige ziemlich unhaltbare Behauptungen, stellen vor allem den gesamten Reinhardswald als einen uralten Wald dar und das bietet sich ja auch an, denn dort gibt es ja den Märchenwald Sababurg. Das aber ist nur ein sehr kleiner Teil des Reinhardswaldes. Es folgt ein Zitat aus Wikipedia:
Der Urwald Sababurg wurde bereits 1907[1] auf rund 61 ha[1] Fläche aus der forstlichen (und landwirtschaftlichen) Nutzung herausgenommen. Damit ist er eines der ersten deutschen Naturschutzgebiete und das erste hessische Naturschutzgebiet. Dies geschah auf Initiative des Düsseldorfer Malers Theodor Rocholl, der als Schlachtenmaler berühmt wurde und im Reinhardswald mehrere seiner Landschaftsgemälde schuf sowie zahlreiche nachfolgende Künstler zu Studien des „Urwaldes“ inspirierte. Daher wird das Gebiet, das vollständig hessisches Eigentum ist, bis heute „Malerreservat“ genannt. Durch Grenzänderungen von 1917[1] wuchs es auf maximal 181 ha[1] an. Doch in den Folgejahren erkannte man, dass in dieser Erweiterungsfläche Großteile nicht schutzwürdig sind, sodass die Fläche 1925[1] auf etwa 90[1] oder 92 ha[1] reduziert wurde und ihre heutige Form erhielt.
Auf der Seite Internetseite „Rettet den Reinhardswald“ schreibt man: „Insgesamt sind etwa 2000 Hektar (= 20 Millionen m²) im tausendjährigen Reinhardswald für die Bebauung mit Windanlagen ausgewiesen worden. Der massive Widerstand der betroffenen Bürger wird von der Landesregierung ignoriert. …“
Alleine hier schon sehen wir, dass da einiges nicht passt aber im ersten Beitrag habe ich mich mit den Größendarstellungen auf der Internetseite gewidmet, die ich für ziemlich gewagt halte um es einmal nett auszudrücken.
Dies ist nun der zweite Beitrag und er widmet sich den Protesten von Gegenwindinitiativen allgemein und ist sehr umfangreich. Es ist ein sehr gut recherchierter Gastbeitrag von Michael Jungbluth vom 20.12.2019 mit dem ursprünglichen Titel, #WindkraftMythos – Das sollte man wissen. Darin wird ziemlich weit unten auch der Protest im Reinhardswald behandelt. Es geht aber darum die vielen, teilweise absurden Darstellungen und Behauptungen von Gegenwindinitiativen, weshalb Windenergie schädlich ist, zu widerlegen oder ein wenig zu erhellen. Insofern soll dieser Artikel auch die Protestler im Reinhardswald ansprechen in der Hoffnung, man möge sich doch einmal über die eine oder andere Sache Gedanken machen.
Und versprochen, diese ist erst der zweite Teil meiner Bemühungen in Sachen Reinhardswald, Bürgerproteste, Klimaschutz und Energiewende.
Und dies ist der ursprüngliche Artikel von Michael:
Vieles wird über Windenergie geschrieben, auch viel falsches. Jemand der sich besonders in das Thema reingekniet hat ist Michael Jungbluth.
Daher freue ich mich besonders sein ausgesprochen gut recherchiertes Papier hier präsentieren zu dürfen. Eine wahre Fundgrube an Wissen und Links, Argumenten und Positionen. Rezo hätte es nicht besser hinbekommen. 😀
Ganz unten stellt sich Michael vor und erläutert seine Beweggründe.
WindkraftMythos
Wissenswertes zur Windenergie
1. Bedeutung der Windenergie für die Region – Ein Vortrag WindkraftMythos
Dezentrale Energiewende hat sehr viel zu tun mit sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit!
Wenige große Energiekonzerne sowie Ölkonzerne versorgen viele Millionen Menschen. Der Energieverbrauch ist sehr stark gestiegen und damit haben diese wenigen großen Konzerne immer mehr Vermögen angehäuft und immer mehr Macht erhalten. Damit haben sie immer mehr Einfluss auf die Industrie und Politik gewonnen. Wie ist es beispielsweise den vielen Menschen dabei ergangen, die ihre Heimat an den Braunkohle-Tagebau verloren haben? Ist das sozialgerecht? Was uns die Energiewende bringt:
– Soziale Gerechtigkeit
– mehr Unabhängigkeit
– Pachteinnahmen
– Gewerbesteuereinnahmen
– Standort- und Wettbewerbsvorteile
– Bürgerbeteiligung
– Mitbestimmung
– Grundstein für Sektorenkopplung (Wärme und Mobilität)
Dezentrale Versorgung aus Erneuerbaren Energien beginnt bei einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach und hört auf bei einem Solar- oder Windpark oder Biomassekraftwerk.
Mir ist es wichtig, Ihnen die Größenverhältnisse aufzuzeigen:
– Die Photovoltaik-Anlage auf meinem Dach hat die Nennleistung 9,92 kWp und deckt den Jahresstrombedarf von 3 Haushalte. Durchschnittlich leisten Photovoltaik-Anlagen 950 Volllaststunden pro Jahr.
– Ein Windrad an Land hat im Durchschnitt eine Nennleistung von 1,83 MWp, leistet im Durchschnitt 1680 Volllaststunden und erzeugt somit pro Jahr so viel Strom wie 323 Solardächer (9,92 kWp). Es deckt den Jahresstrombedarf von 1000 Haushalte.
– Eine heute installierte Windanlagen hat eine Nennleistung von mehr als 4 MWp.
– Wir brauchen beides: Photovoltaik und Windkraft
– 325 genehmigte Windräder werden aktuell beklagt. Die Klageverfahren dauern mehrere Jahre. Über den Bau entscheiden dann die Gerichte. 2/3 der Kläger sind Bürgerinitiativen.
Wie steht es um die künftige Versorgungssicherheit?
– Für die Grundlastversorgung helfen Biomassekraftanlagen, Wasserspeicherkraftwerke und Holzhackschnitzelkraftwerke. Diese haben außerdem die Eigenschaft, gleichzeitig Wärme und Strom zu produzieren. Sie sind flexibler als konventionelle Kraftwerke und dienen als Speicher.
– Des weiteren werden mehr Batteriespeicher nötig sein. Neben Li-Ionen-Akkus sind
Vanadium-Redox-Flow-Akkus eine praxisbewährte und wesentlich umweltverträglichere Art der Energiespeicherung. Mit dem Ausbau der E-Mobilität werden auch die Akkus der E-Autos eine wichtige Rolle spielen.
– Die Panikmache um einen Blackout ist lächerlich. Keiner glaubt, dass Deutschland energieautark werden kann. Deutschland wird nach wie vor den Europäischen Energiemarkt nutzen.
Wird die Energiewende zu teuer?
– Die Kosten für Erneuerbare Energie sind in den vergangenen 10 Jahren stark gesunken und sie werden immer günstiger.
– Die EEG-Umlage ist seit 6 Jahren stabil geblieben, zeitgleich ist der Ausbau Erneuerbarer Energien um 50% gestiegen.
– Sektorenkopplung macht die Nutzung effizienter und somit noch kostengünstiger.
– Auch Gesetzesänderungen sind unverzichtbar. Beispiele: Das EEG verbietet es bislang, den Strom dezentral anzubieten oder zu speichern. Landwirte erhalten keine Subventionen wenn sie eine Anlage für Sonnen- oder Windenergie auf ihrem Acker betreiben. Des weiteren fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund schon seit 10 Jahren ein bundesweites Beteiligungsgesetz.
– Denn: „Ob eine Gemeinde ein Windrad schön findet oder nicht, hängt vor allem davon ab, ob es ihr gehört oder nicht.“
2.0 Detaillierte Informationen zur Windenergie
2.1 Windenergie – Wertschöpfung für die Region #WindkraftMythos
„Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun. Aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen, dass sich alle Wissenschaftler vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen, noch stinken, und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern!“ Marc-Uwe Kling, Kabarettist
„Ob die Leute ein Windrad schön finden oder nicht hängt meist davon ab, ob ihnen das Windrad gehört oder nicht“ (Branchenweisheit, Quelle: https://www.erneuerbareenergien.de/windstrom-tanken-schwer-gemacht
Pachteinnahmen
Der Grundstückseigentümer (Gemeinde oder Kommune, das Bundesland, Landwirt, Förster) erhält vom Betreiber von Windanlagen eine Pacht.
Gewerbesteuereinnahmen
Sofern eine Betreibergesellschaft in der Standortgemeinschaft gegründet wird, fließen die Gewerbesteuereinnahmen ausschließlich den beteiligten Gemeinden zu. Dies sollte man mit den Projektentwicklern in enger Zusammenarbeit abstimmen. Denn es gibt kein bundeseinheitliches Gesetz für die Verteilung der Gewerbesteuereinnahmen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert grundsätzlich eine stärkere finanzielle Beteiligung an Windenergie.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-spitzenverband-kommunen-finanziell-staerker-an-windraedern-beteiligen/25278326.html?ticket=ST-21670575-vG4RzAIjCcEyI7hNNRbA-ap4
Bürgerbeteiligung
Anteile des Windparks kaufen (Bürgerbeteiligung Beispiel Mecklenburg-Vorpommern)
Quelle: https://www.landesrecht-mv.de/jportal/portal/page/bsmvprod.psml?showdoccase=1&st=lr&doc.id=jlr-WindPBüGemBGMVrahmen&doc.part=X&doc.origin=bs
Sektorenkopplung – E-Auto tanken mit Windstrom:
Vor allem Menschen in ländlichen Regionen sind auf das Auto angewiesen. So lassen sich diese beiden Komponenten sehr gut kombinieren. Eine Wallbox beispielsweise auf dem Bauhof der Gemeinde ist mit sehr geringem finanziellen Aufwand zu realisieren. Quelle: https://www.erneuerbareenergien.de/windstrom-tanken-schwer-gemacht
Standort- und Wettbewerbsvorteile
Bei der Planung und Realisierung von Windanlagen entstehen Auftragsvolumen für lokale Unternehmen. Die Versorgung der Region mit Erneuerbarer Energie steigert die Attraktivität für Industrie, Gewerbe und junge Familien.
Quelle: https://www.enercity.de/windenergie/projektentwicklung/gemeinsam-fuer-wind/kommunen/index.html
Mehr Unabhängigkeit von schwankenden Energiepreisen
Fossile Energieträger sind endlich und nicht krisensicher. Gemeinden können den erzeugten Strom selbst verbrauchen.
Akzeptanz für die Windenergie – Eine Argumentationshilfe von CARMEN e.V.
https://www.carmen-ev.de/files/informationen/Broschüren/Akzeptanz_für_die_Windenergie.pdf
2.2 Status Quo Energiemarkt Deutschland und Europa #WindkraftMythos
Thema Klimaschutzziel:
Der Klimaschutz ist maßgeblich von einer erfolgreichen Energiewende abhängig. Die CO2-Emission der deutschen Energiewirtschaft von 313 Mio. Tonnen im Jahr 2017 muss auf 192 Mio. Tonnen im Jahr 2030 reduziert werden. Die Energiesektor macht einen großen Teil der CO2-Emission in Deutschland aus.
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch ist nach dem kräftigen Sprung im Vorjahr auch im Jahr 2018 weiter angestiegen und liegt nun bei 37,8 Prozent. Quelle:
Argument: Es bringt nichts, wenn nur Deutschland sein Klimaschutzziel erreicht, denn Deutschland macht nur 2% der weltweiten CO2 Emissionen aus.
Deutschland war schon auf einem guten Weg. 2017 gab es in Deutschland 27.555 WEA, die zusammen 84.472 GWh lieferten. Man muss das Repowering in den kommenden 20 Jahren berücksichtigen. In 2017 war die durchschnittliche Nennleistung pro WEA 1,83 MWp. Neu installierte Anlagen haben heute etwa 4 Mwp oder mehr. Das Repowering kann aber nur gelingen, wenn die Abstandsregelung dafür günstig ist.
Argument: „Deutschland alleine kann das Klima nicht retten.“
Nein, genauso kann nicht ein Abteilungsleiter die ganze Firma führen. Deutschland hatte schon sehr früh mit der Energiewende begonnen und war auf einem guten Weg. Es sind wurden dazu hierzulande viele innovative Produkte entwickelt, die im Laufe der letzten 10 Jahre immer günstiger wurden. Deutschland hat also maßgeblich dazu beigetragen, dass Erneuerbare Energie heute kostengünstiger ist als Energie aus fossilen Brennstoffen. Doch die deutsche Energiewende stockt.
Manche europäischen Länder haben uns in der Energiewende schon eingeholt.
Großbritannien hat seit 2008 ein Klimaschutzgesetz, dessen Ergebnisse regelmäßig von einer Kommission geprüft und von der Regierung nachgebessert wird. Im nachfolgenden Link findet sich ein Interview von ZEIT ONLINE mit Adair Turner über die Erfolge und Ziele sowie seiner Ansicht zu Deutschlands Klimaschutzgesetz.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-11/lord-adair-turner-grossbritannien-klimapolitik-co2-emissionen-massnahmen/komplettansicht
Thema Energieversorgung:
Windkraftgegner behaupten, dass Wind- und Solarstrom den der Kohle- und Atomkraftwerke nicht ersetzen könnten und begründen dies mit der Tatsache, dass in Deutschland bislang noch keines der Kohlekraftwerke abgeschaltet wurde.
Das ist Strohmann-Argumentation. Richtig ist: In Zeiten, wo keine Sonne scheint und kein Wind weht, muss der Strom von anderen Kraftwerken kommen oder importiert werden. Annalena Baerbock hat in einer Talkrunde die Strategie klar benannt:
„Niemand glaubt, dass Deutschland energieautark werden kann. Wir können den Europäischen Energiemarkt nur gemeinsam denken.“
Quelle (Minute 32:30 bis 33:00)
Lesetipp: Einen Tag nach der Sendung äußerte sich die Leiterin des DIW Berlin Frau Kemfert zu den Mythen der Energiewende, die vor allem von Parteichef der FDP Christian Lindner in die Talkrunde eingebracht wurden:
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/energiewende-mythen-reloaded?fbclid=IwAR3ua8K5awqaOmHR5hTuX9dSERxkHxi0GpuLfOiI4NEdw4w_u8dG96wVJhg
Behauptung: „Es macht keinen Sinn, weitere Windanlagen zu bauen, dessen Strom wir nicht nutzen können weil die Stromleitungen fehlen.“
Das EEG verbietet es, den Strom dezentral anzubieten. Mit der Weiterentwicklung des EEG wäre das also möglich. Manche Politiker wiederum fordern, dass das EEG abgeschafft werden soll. Dies wird wieder eine hitzige Debatte auslösen und die Bevölkerung weiter verunsichern. Ein Vorschlag kam von einem geladenen Gast aus dem Publikum, der einen echten Konsens in der Diskussionsrunde schaffte:
Ab Minute 55:
https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL25kci5kZS81NTQ1ZTdmMS03MzM2LTRkMzctODdlNC0wZjIxODQzMjIyMjY/
Ein Projekt zeigt, wie durch intelligente Netze die Windenergie besser genutzt wird:
https://www.windkraft-journal.de/2019/12/13/futurepowerflow-gegen-das-abregelungen-von-gruenem-strom-aus-solar-und-windanlagen/143000?fbclid=IwAR3w1RaB_vinpFPTrovRr3pV7wdHQv_pyBFr1W7RfCLjmNyrAvNX5DxPnhQ
Behauptung: „Es macht keinen Sinn, weitere Wind- und Solar auszubauen, weil vor allem im Winter an manchen Tagen kein Wind weht und keine Sonne scheint.“
Für die Grundlast am Strommarkt stehen genügend Reserven bereit. Es wird also nicht plötzlich das Licht ausgehen. Der Europäische Energiemarkt muss gemeinsam gedacht werden. Dazu gibt es konkrete Pläne.
https://www.boell.de/sites/default/files/energieatlas2018.pdf
Argument: „Es gibt noch keine ausreichende Speichermöglichkeit.“
Erklärung für Speichermöglichkeiten und Sektorenkopplung in einem Video erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=n9D_4OnzKd0
Ein Video zu einer Ressourcen- und umweltfreundlichen Speichertechnologie: https://www.swr.de/wissen/odysso/die-megabatterien-der-zukunft,broadcastcontrib-swr-35210.html
Der wohl bekannteste Stromspeicher ist der Lithium-Ionen-Akku. Der Abbau des Rohstoff Lithium wird oft kritisiert. Diese Speichertechnologie wird heute weitverbreitet eingesetzt. Aufgrund seiner hohen Energiedichte ist der Lithium-Ionen-Akku für E-Mobilität bislang konkurrenzlos. Große Akkus aus einem E-Auto werden nach dem Ausbau aus dem Fahrzeug noch weitere Jahre als Hausspeicher eingesetzt und können bis zu 95% recycelt werden. Bislang gibt es in Deutschland nur zwei Unternehmen, die diese Möglichkeit des Recyceln anbieten. Der erste kommerziell erhältliche Lithium-Ionen-Akku wurde als Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator von Sony im Jahr 1991 auf den Markt gebracht.
Eher unbekannt ist der Vanadium-Redox-Flow-Akku (Vanadium-Redox-Flussbatterie, VRFB). Die Technologie wurde 1933 entdeckt, dann von einem NASA-Mitarbeiter weiterentwickelt und 1976 patentiert, wieder weiterentwickelt und 1978 erneut patentiert. In den 80ern wurde in Wales ein kommerzielles Produkt daraus entwickelt und vorgeführt und die Patente nach Australien verkauft. Die ursprünglichen Patente liefen 2006 aus. Mehrere Institute und Firmen entwickelten seitdem weitere praxisbewehrte Produkte, die es heute zu kaufen gibt. Die deutsche Firma VoltStorage bietet einen Hausspeicher an (6,2 kWh Speicherkapazität und 1,5 kW Leistung), der die Größe eines Kühlschranks hat. Im Herbst 2019 sammelte das Unternehmen Kapital durch Investoren, um das Produkt im Ausland herstellen zu lassen und wird es somit sehr bald preisgünstiger anbieten können. Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie realisierte 2019 ein Großprojekt, ein Vanadium-Redox-Flow-Akku mit 20 MWh Speicherkapazität und 2 MW Leistung.
Quelle Vanadium-Flow-Hausspeicher von VoltStorage: https://voltstorage.com/voltstorage-smart-stromspeicher/
Quelle RedoxWind-Großprojekt vom Frauenhofer ICT: https://www.ict.fraunhofer.de/de/komp/ae/RFBWind.html
Argument: „Die Energiewende wird zu teuer.“
Die EEG-Umlage wird oft kritisiert. Beobachtet man jedoch den Ausbau Erneuerbarer Energien im Verhältnis zur Höhe der EEG-Umlage, gibt es keinen Grund zur Kritik.
EEG-Umlage Entwicklung Quelle: https://www.netztransparenz.de/EEG/EEG-Umlagen-Uebersicht
Strompreis Zusammensetzung: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/FAQs/DE/Sachgebiete/Energie/Verbraucher/PreiseUndRechnungen/WieSetztSichDerStrompreisZusammen.html
Wie hat sich die Energiewende bislang entwickelt?
Die Energiewende ist als Strukturwandel zu verstehen, der allmählich vollzogen wird.
Die folgende Grafik auf Seite 15 zeigt den Ausbau Erneuerbarer Energien in Europa
zwischen 2005 und 2015: https://www.boell.de/sites/default/files/energieatlas2018.pdf
Die Europäische Energiewende während der globalen Wirtschaftskrise
Nach einer Immobilienblase in den USA brach die Bank Lehman Brothers September 2008 zusammen. Folglich kam die Wirtschaftskrise in den USA. Jobverlust und weltweite Wertpapierverluste von 4 Billionen US Dollar. 2009 Eurokrise. Bankenrettung. 2010 hatte die EU Griechenland vor der Staatsinsolvenz gerettet. Zeitgleich ging die Energiewende trotzdem weiter.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weltfinanzkrise
Aktuelle Entwicklung EU Anteil EE am Bruttoendenergieverbrauch im Ländervergleich:
https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/t2020_31/default/line?lang=de
2.3 Energiewende wird blockiert #WindkraftMythos
Zitat: „Ein großes Problem für neue Windräder sind lange Genehmigungsverfahren. Dauerte es früher nur wenige Monate, vergehen heute mehrere Jahre bis zur Genehmigung.
Das liegt vor allem an zahlreichen Klagen von Bürgerinitiativen und Umweltverbänden gegen Windräder.
Während sich die Naturschützer vor Ort gegen Windräder wehren, setzt sich der Bundesverband des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) für einen massiven Ausbau der Windkraft in Deutschland ein – wie alle großen Umweltverbände. Nur so seien die Klimaschutzziele zu erreichen.“
Quelle Fernehsendung Frontal 21 vom 17.09.2019: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/windkraftausbau-am-ende-100.html
Der Bundesverband Windenergie (BWE) teilte in einer Pressemitteilung vom 21.08.2019 mit, dass sich der Bestand des Rotmilans unabhängig vom Ausbau der Windenergie entwickelt.
Quelle: https://www.wind-energie.de/presse/pressemitteilungen/detail/rotmilan-bestand-ist-langfristig-stabil-aktuelle-meldung-deutschlands-fuer-den-eu-vogelschutzberich/
Der BWE forderte vor dem Windgipfel vom deutschen Gesetzgeber in Bund und Ländern eine Reihe von rechtlichen Änderungen zur Aufweichung des Artenschutzrechts zugunsten des Ausbaus der Windenergie.
Quelle: https://publikationen.windindustrie-in-deutschland.de/bwe-aktionsplan-fur-mehr-genehmigungen-von-windenergieanlagen-an-land/62752537
In einer Stellungnahme vom 05.09.2019 erklärte der NABU auf 7 Seiten, dass der BWE die Gefährdung des Rotmilan kleinrede. (Quelle nachfolgend)
Mein Eindruck: Beim durchlesen der Stellungnahme bekommt man ein beklemmendes Gefühl. Aber nicht, weil man sich um die Population des Rotmilans sorgt sondern weil man erkennt, wie verhärtet die Fronten sind. NABU betont die Absicht, Kompromisse zu finden, droht aber andererseits bei Nichtbefolgen dieses Ratschlags mit Konsequenzen.
Beispiel am Kommentar, weil der BWE Gesetzesänderungen beim Artenschutz fordert:
Zitat des NABU: „Diese Forderungen sind unrealistisch, da sie gegen EU-Recht und höchstrichterliche geltende Rechtsprechung verstoßen würden. Der NABU hält diese Forderungen daher keineswegs für einen effektiven Ausweg aus dem tatsächlich vorhandenen Dilemma, dass viele aktuelle Windenergieplanungen an Artenschutz-Fragen scheitern.“
Zum Schluss hat der NABU einen praktikablen Lösungsvorschlag für den BWE, der meines Erachtens den Interessenskonflikt beider Lobbys zwar zu einer Einigung bringen könnte, aber zunächst einmal auf Dritte ausweiten würde. Zitat: „Dadurch sind faktische Windenergie-Ausbaustopps denkbar, wenn bestimmte Verträglichkeitsschwellen überschritten werden. Das Erreichen dieser Verträglichkeitsschwellen lässt sich jedoch je nach Umfang der Anstrengungen zur Umsetzung der Maßnahmen eines Artenschutzprogramms deutlich hinauszögern. So dürfte zum Beispiel auch eine umfassende naturverträgliche Neugestaltung der Landwirtschaftspolitik viel zur Erhaltung der Bestände des Rotmilans beitragen.“ Denn damit wären Gesetzgeber, Behörden und vor allem auch die Landwirte involviert. – Derzeit protestieren Landwirte nicht nur gegen die ohnehin schon schärferen Auflagen. Die Tagesschau berichtete am 23.10.2019: „Bauernbashing, schärfere Auflagen, Zukunftsangst: Die Gründe, warum Tausende Landwirte auf die Straße gingen, sind vielfältig. Der nähere Blick zeigt: Frust ist zwar berechtigt, aber ein Umdenken nötig.“
Quelle Stellungnahme NABU vom 05.09.2019: https://www.nabu.de/downloads/vogelschutz/Stellungnahme%20NABU%20Rotmilan%20Artenschutz%20WEA_Sep2019_final_layouted.pdf
Quelle Berichterstattung Tagesschau vom 23.10.2019 zum Protest der Landwirte:
https://www.tagesschau.de/inland/bauernprotest-103.html
Doch auch schon vor dem Windgipfel fand der NABU deutliche Worte:
„Verstöße gegen das Artenschutzrecht werden durch Wegdiskutieren des Problems aber nicht geheilt und haben vor Gericht keine Chance“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.“
Quelle NABU News vom 06.04.2016: https://www.nabu.de/news/2016/04/20521.html
Mein Kommentar zur aktuellen Lage
Meines Erachtens würde auch ein weiterer Windgipfel zu keinem Kompromiss führen. Denn dieses „Format“ scheint mitverantwortlich für dubiose Ideen zu sein. In einer Talkrunde bei Anne Will forderten der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Parteichef der FDP Christian Lindner ein schlankes Genehmigungsverfahren für Windräder. – Leider zu kurz gedacht angesichts des „tatsächlich vorhandenen Dilemmas“!
Solange aber die Windkraft-Branche in einer tiefen Krise steckt und von der Politik aus nach wie vor keine Planungssicherheit geschaffen wird, wird der Ausbau weiterhin stocken und Ziele werden KRACHEND! verfehlt. Hätten wir diese Windenergie-Debatte NICHT, könnte sich Deutschland einfach nur um die Sektorenkopplung kümmern.
Die einzigen, die in diesem Windradstreit noch klar denken können und sich emotional ausreichend davon distanzieren können, sind derzeit das Oberverwaltungsgericht Münster und das Bundesverwaltungsgericht.
Der Fall ist wieder an das Ovg Münster übergeben worden.
Quelle: https://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2019/10/artenschutz-und-windenergie-bundesverwaltungsgericht-hilft-windparkbetreibern-nur-ein-bisschen
Verfahrensvorgang Quelle: https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Gericht=BVerwG&Datum=31.12.2222&Aktenzeichen=7%20C%205.18
Man hat es in diesem Streit „Vogelschutz gegen Windenergie“ versäumt, nach Lösungen zu suchen und somit viele Jahre verspielt. Offensichtlich sind jetzt nur die Gerichte dazu fähig, die Vielschichtigkeit zu analysieren und zu einem klaren Ergebnis zu kommen. Und das dauert wohl noch weitere Jahre. – Wertvolle Zeit, die wir angesichts des immer schneller fortschreitenden Klimawandels nicht haben! Alle Verantwortlichen waren seither zu verbissen beim Durchsetzen der eigenen Ziele. Die Lobby muss ihren Streit beilegen und die Politik muss endlich handeln!
Die wirklich guten Ideen für mehr Akzeptanz zur Windenergie in der Bevölkerung hörte ich nicht von einer Ministerin oder einem Minister dieses Landes, sondern von denjenigen, die in diesem Chaos überhaupt noch durchblicken, neutral sind, regelmäßig nach Details recherchieren und Aussagen prüfen. – Eines Vorweg: Denjenigen wird man mangelnde Fachkompetenz vorwerfen und dass sie nicht alle Zusammenhänge kennen. Ja, das stimmt. Es kommt sogar noch erschwerend dazu, dass „diese Denkfabrik“ zu wenig Einfluss hat und keine teure Kampagne finanzieren kann. Aber sie geben nicht auf, weil sie begriffen haben, dass wir die Klimakrise sehr ernst nehmen müssen. Der Windgipfel konnte keine Kompromisse erwirken.
Mittlerweile hat die Diskussion um zwei sehr wichtige und emotionale Themen „Artenschutz und Klimaschutz“ eine Eigendynamik entwickelt. Wie will man das nun das wieder ausbügeln?
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Windenergie – Mythen und Wahrheiten
Argumentationshilfe: Landeswirtschaftsministerium Hessen – Windenergie Mythen und Wahrheiten
https://wirtschaft.hessen.de/sites/default/files/media/hmwvl/flyer_wind_mythenwahrheiten_web.pdf
Ergänzung: Waldbrandgefahr durch Windräder: Brennende Windräder – Im Jahr 2018 wurden 8 brennende Windanlagen gemeldet und in allen Fällen blieb die Umgebung verschont. Der TÜV zählte im Jahr 2018 etwa 50 Havarien bei WEA.
Mitteilung des Umweltbundesamt zu Waldbränden in Deutschland:
Mit deutschlandweit 1.708 Waldbränden, dem höchsten Wert seit 15 Jahren, ist 2018 ein deutlich überdurchschnittliches Waldbrandjahr im Vergleich zum mehrjährigen Mittel der Jahre 1993 bis 2017 (in diesem Zeitraum lag der jährliche Mittelwert bei durchschnittlich 978 Waldbränden).
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/waldbraende
Meine Lösungsansätze
Wissen schaffen in der Bevölkerung:
Oberste Priorität für mich selbst hat die Aufklärungs-Offensive zur Windenergie. Dazu arbeite ich an einem Vortrag. Die Entwicklung der Anti-Windkraft-Bewegung ist beunruhigend. Ich nenne es eine gesellschaftliche Krise und ich vergleiche es ganz klar mit der Flüchtlingskrise im Jahre 2015! Schluss mit irreführender Berichterstattung und Verschwörungstheorien. Und ja, die Verunsicherung der Windparkbetreiber ist riesengroß weil sie Angst vor Klagen und der Bevölkerung haben. Sogar die politische Führung hat Angst vor der lauten Minderheit und eben das sollte nicht sein! Wir brauchen deshalb eine aufgeklärte Gesellschaft.
Klimakrise auf den Lehrplan bringen:
Unsere Kinder sind unsere Zukunft und Kinder sollten die Zusammenhänge verstehen lernen. Ich finde, es gehört zum Schulfach Gesellschaftslehre, dass Kinder lernen, welchen Einfluss Soziale Medien, klassische Medien, Politiker und Lobbyverbände auf die Gesellschaft haben und welche Strategien bei der Meinungsbildung angewandt werden. Man sollte meinen, dass das Elternhaus die Aufklärung übernimmt. – Weit gefehlt! Hier kann es sich der Staat nicht mehr leisten, sich seiner Verantwortung zu entziehen.
Klimaschädliche Subventionen stoppen:
Subventionen für Dieselkraftstoff sollte bis 2027 schrittweise auf Null gesetzt werden.
Beteiligungen an Windenergieparks:
Mecklenburg-Vorpommern hat ein Beteiligungsgesetz. Dieses sollte bundesweit übernommen werden.
Quelle: https://www.landesrecht-mv.de/jportal/portal/page/bsmvprod.psml?showdoccase=1&st=lr&doc.id=jlr-WindPBüGemBGMVrahmen&doc.part=X&doc.origin=bs
Abstandsregelung:
An Abstandsregelungen festzuhalten, ist mit dem Ausbauziel Erneuerbarer Energien nicht vereinbar. Es muss im Klimaschutzgesetz eine klar definierte Abstandsregelung verankert werden, die bundesweit gilt. Dies sollten die Umweltminister der Bundesländer gemeinsam entscheiden und bundesweit geltend machen.
Kompromisse ausarbeiten und vermitteln:
Im Streitfall sollte ein Windpark gebaut und betrieben werden können, sofern er noch wegen Bedenken zum Artenschutz beklagt wird, aber die Genehmigung schon erhalten hat. In welchem Umfang die Anlagen betrieben werden dürfen, können Gutachten klären oder sollte ausgehandelt werden. Ebenso sollte das EEG so geändert werden, dass die Betreiber für Abschaltungen finanzielle Entschädigungen erhalten. Diese Entschädigung könnte gezahlt werden, wenn ein Gericht nach einer Klage die nächtliche Abschaltung verordnet.
EEG reformieren:
Dieses Gesetz sollte es Windparkbetreibern erlauben, den überschüssigen Strom dezentral zum Verbrauch oder zur Speicherung anzubieten. Stichwort Sektorenkopplung. – E-Autos dienen als Speicher. Durch attraktive Angebote würde das sicher gerne genutzt werden. Die Maßnahme hätte einen sofortigen positiven ökonomischen Effekt.
EU-Richtlinie für Landwirte ändern:
Landwirte erhalten keine Subventionen, wenn sie PV- oder Windenergie-Anlagen auf ihrem Acker installieren. Dies sollte geändert werden. Durch die Stromproduktion hätten Landwirte außerdem zusätzliche Einnahmen durch die Stromproduktion.
Gewerbesteuereinnahmen:
Wo die Stromerzeugung stattfindet, sollte die entsprechende Kommune neben etwaigen Pachteinnahmen zusätzlich Gewerbesteuereinnahmen erhalten.
Klimaschädliche Subventionen abschaffen:
Die Subventionen für Dieselkraftstoff sollte nach und nach auf Null gesetzt werden.
Innovationsprodukte der KMU und Start-Ups fördern:
Darunter fallen auch Dienstleistungen. (Sono Motors, Etergo, VoltStorage)
Investition in einen Solarpark in Spanien:
Das Projekt Desertec hatte viele Hürden nicht geschafft, weil es zu teuer wurde. Aber ein vergleichbares europäisches Projekt sollte zu realisieren sein. Die Preise für Solarmodule sind in den vergangenen 20 Jahren stark gesunken. Spanien hat große Landflächen und ist nicht dicht besiedelt. Auch der eigene Stromverbrauch ist wesentlich geringer als bei uns. Der Export von Strom aus Erneuerbaren Energien würde dem Land wirtschaftlich helfen. Auf dem Transportweg durch Gleichstrom-Netze wäre der Verlust eher gering.
Richtlinien für Lobbyverbände:
Wir haben gesehen, wozu ein Konflikt zwischen dem NABU und dem BWE führen kann und die Politik für einen langen Zeitraum nicht oder falsch reagiert. Es braucht bundesweit Gesetze, um Lobbyarbeit zu regulieren.
For Future Klimabewegung:
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Wir brauchen den Klimastreik. Aber nicht mehr Quantität sondern mehr Qualität. Ich würde mir wünschen, dass FFF seine Forderungen klarer definiert. Ich unterstütze den Klimastreik aber solange die politische Führung nicht den Weg der Energiewende konsequent geht, sollten wir ihnen die genauen Aufgaben stellen. In erster Linie sind die Erwachsenen gefragt, das stimmt. Doch ich glaube, wir müssen alles daran setzen, den Gesetzgebern konkrete Aufgaben zu stellen. Klimastreik ist mit das größte Sprachrohr, das auf Missstände hinweist. Also warum nicht konkretisieren? Wir sollten klare Lösungsansätze kommunizieren.
2.4 BI gegen Windkraft vs. tatsächliche Umweltverbände #WindkraftMythos
Im Bundeswirtschaftsministerium sitzt Herr Dr. Nicolai Ziegler, Gründer von „Vernunftkraft“.
Diese Bürgerinitiative lehnt grundlegend Windenergie und auch Erneuerbare Energien ab. Durch gezielte Desinformation unter anderem durch ein Video nehmen sie einen klaren Standpunkt ein.
In folgendem Video wird reichlich Desinformation betrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=DijXCuUk5KI&feature=emb_logo
Selbsternannte Umweltschützer wie „Vernunftkraft“ oder „BI Gegenwind“ blockieren den Ausbau der Windenergie.
Bericht von „Monitor“ vom 16.09.2019:
Dass diese Entwicklung die Energiewende behindert, hat auch die Politik erkannt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte knapp 2 Monate nach der Sendung einen Gesetzesentwurf eingebracht, um für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zu werben: Die Abstandsregelung von 1000 Meter zu Siedlungen. Mit dieser Regelung würden die verfügbaren Flächen für Windräder auf 0,5 bis 0,1 % zurückgehen und damit wäre die Energiewende nicht mehr möglich. Wir schauen uns in den nachfolgenden Themen die Akzeptanz-Studien an, denn diese zeigen klar, dass ein größerer Abstand zu Windrädern nicht die Akzeptanz fördert.
Positionierung der Umweltorganisationen
Aber was sagen eigentlich die wirklichen Umweltorganisationen in Deutschland?
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) am 15.11.2019
„Die Umweltministerinnen und Umweltminister der Länder haben der Bundesregierung bei der Windkraft die Stirn geboten. Die Ablehnung der Vorschrift, wonach Windräder mindestens 1000 Meter von Wohnbebauung entfernt sein müssen, ist ein positives Signal.
Das Ländervotum ist eine deutliche Ansage an die Bundesregierung, beim Klimapaket nachzubessern. Wir raten der Regierung bei der Windkraft: Zurück auf Los. Die Minister des Klimakabinetts, die nicht mal die Ausbaumengen für Windkraft anheben wollen, um die Pariser Klimaziele erreichbar zu machen, sollten schleunigst einlenken.“
https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bund-kommentar-laender-machen-bundesregierung-bei-windkraft-druck/
Deutsche Umwelthilfe (DUH) am 12.11.2019
„Mit seinem Gesetzentwurf zum Kohleausstieg und zu Baubeschränkungen für Windkraftanlagen schwingt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Abrissbirne gegen die Energiewende. Damit Windenergie und Klimaziele in Deutschland eine Zukunft haben, darf diese Teilnovelle des EEG keinesfalls vom Bundestag verabschiedet werden. Mit den geplanten Abstandsregelungen für Windenergieanlagen rückt das 65 Prozent Ausbauziel für Erneuerbare Energien in weite Ferne. Die geplanten Abstände der Windkraftanlagen zur Wohnbebauung sind reine Verhinderungsabstände. Eine solide Abschätzung der benötigten Gesamtfläche wurde nicht vorgenommen. Zudem sind die Abstandsregelungen rechtlich angreifbar und können jahrelange Blockaden beim Ausbau der Windkraft auslösen. Die Windenergie ist das Rückgrat der Energiewende und unverzichtbar für das Erreichen der Klimaschutzziele. Sie ist starker Motor für ländliche Regionen mit stabiler Wertschöpfung und Beschäftigung. Ohne konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien kann Deutschland nicht zeitgleich aus der Kohle aussteigen. Wenn Regierung und Bundestag dieses Gesetz unverändert verabschieden, stellen sie deshalb auch den mühsam gesellschaftlich ausgehandelten Kohlekompromiss in Frage.“
https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/gesetzesentwurf-der-bundesregierung-zu-kohleausstieg-und-erneuerbaren-saegt-die-energiewende-ab/
Deutsche Naturschutzring (DNR) am 12.11.2019
„Knapp zehn Monate nach dem Abschlussbericht der Kohlekommission ist klar: Wenn dieses Gesetz beschlossen wird verschleppt die Bundesregierung nicht nur den Kohleausstieg, sondern sabotiert den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie ist die Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz und flankieren den Kohleausstieg. Mit den Abstandsregelungen für Windkraftanlagen werden dem Klimaschutz und den Arbeitnehmern in der Windindustrie der Todesstoß versetzt. 65 Prozent Erneuerbare Energien bis 2030 sind mit diesem Gesetz undenkbar. Damit kündigt das Wirtschaftsministerium den mühsam ausgehandelten Kohlekompromiss auf.“
https://www.dnr.de/presse/pressemitteilungen/pm-2019/verbaende-erneuerbare-werden-abgewuergt-und-kohlekompromiss-zerfleddert/?L=0
World Wide Fund For Nature (WWF Deutschland) am 12.11.2019
„Wenn dieses Anti-Windkraft-Gesetz durchkommt, wird das Ziel der Bundesregierung bis 2030 den Anteil der Erneuerbaren Energien auf 65% auszubauen unerreichbar. Der Kohleausstieg, den das Gesetz eigentlich regeln sollte, würde damit massiv gefährdet“, so Schäfer. „Wir fordern die Koalition auf, die Änderungen zur Windenergie an Land komplett aus dem Gesetz zu streichen. Stattdessen braucht es die Einrichtung einer Kommission ‘Wachstum, Erneuerbare und Beschäftigung‘, die ausarbeitet, wie die bestehenden Hürden beim Ausbau der Erneuerbaren aus dem Weg geräumt werden können. Denn der Zubau von Windkraftanlagen ist jetzt schon dramatisch eingebrochen. Nicht nur die Energiewende, auch zehntausende Jobs sind in Gefahr. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung den gefährdeten Arbeitsplätzen in der Windkraft die gleiche Aufmerksamkeit widmet wie denen in der Kohle.“
https://www.wwf.de/2019/november/todesstoss-fuer-die-windkraft/
Greenpeace schrieb bereits am 28.02.2013
„Damit hat Peter Altmaier den Boden einer seriösen Auseinandersetzung über die Energiewende in Deutschland verlassen“, sagt Tobias Austrup, Energieexperte bei Greenpeace. „Er ignoriert bewusst den volkswirtschaftlichen Nutzen der Erneuerbaren Energien.“
Die Intention seines Zahlenspiels ist klar: Altmaier will Druck aufbauen, damit die Bundesländer seiner „Strompreis-Sicherung“ zustimmen. Auf dieses Konzept haben sich Altmaier und Rösler am 14. Februar 2013 geeinigt und in einer Sondersitzung mit den zuständigen Landesministern am selben Tag besprochen. In einer Arbeitsgruppe wollen Bund und Länder nun bis zum Energiegipfel am 21. März 2013 eine gemeinsame Linie zu Änderungen am Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erarbeiten.
Greenpeace hat die „Strompreis-Sicherung“ von Altmaier und Rösler einer sorgfältigen Analyse unterzogen. Das Ergebnis: Die von Altmaier und Rösler vorgeschlagene „Strompreis-Sicherung“ ist ein frontaler Angriff auf die nach der „Fukushima-Katastrophe“ beschlossene Energiewende. Das Ansinnen, die EEG-Umlage einzufrieren, führt faktisch zu einem Ausbaustopp der Erneuerbare Energien. Mit pauschalen Einschnitten bei den Fördersätzen und nachträglichen Vergütungskürzungen werden den Investoren zudem Planungs- und Investitionssicherheit streitig gemacht.
Bei der Beteiligung der Industrie an den Kosten der Energiewende verbleibt das Konzept dagegen auf dem Niveau blumiger und wenig konkreter Ankündigungen. Ein gefährlicher Ansatz ist auch die Regelung zur Direktvermarktung – sie droht die Vermarktungsmacht über alle Erneuerbaren Energien in den Händen einiger weniger Unternehmen zu konzentrieren.
https://www.greenpeace.de/themen/energiewende/der-eine-billion-minister-und-seine-energiewende-bremse
2.5 Ökobilanz, Abstandsregelung, Windanlagen im Wald #WindkraftMythos
Mario Klotzsche, Kreisvorsitzender der Freien Demokraten in Fulda:
„Die schwarz-grüne Landesregierung missbraucht die osthessischen Wälder als Industriegebiete. Es kann niemals richtig sein, das zu zerstören, was wir erhalten wollen: Unsere wertvollen Wälder, Natur- und Lebensräume. Das sind doch genau die CO2-Speicher, die wir für den Klimaschutz dringend benötigen. Ist nicht klug den Ast abzusägen, auf dem man sitzt.“
Die Entwicklung der Windkraft-Gegner erschüttert mich.
Sie sind eine kleine aber sehr laute Minderheit und haben es geschafft, dass ein Bundesfinanzminister Peter Altmaier der Meinung ist, man sollte für eine bessere Akzeptanz eine bundesweite Abstandsregelung einführen.
Die Genehmigungsverfahren und der Ausbau stockt, weil Politiker und Bürgerwindpark-Planer Angst haben. Wir brauchen eine Politik, die Planungssicherheit für die gesamte Branche der Erneuerbaren Energien schafft. Die Windkraft-Debatte spaltet die Gesellschaft und hat längst eine Eigendynamik entwickelt.
Waldstücke werden gerodet und das ist gar nicht bestritten. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Für gerodete Waldstücke müssen Ausgleichsflächen aufgeforstet werden.
Der Bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) prahlte im Sommer 2019 damit, 30. Mio Bäume in den nächsten 5 Jahren aufzuforsten um CO2 zu binden.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-klimaschutz-baeume-soeder-1.4518938
Gesunde Wälder sind wichtig für unser Klima, keine Frage. Jedoch muss man wissen, dass die Bayrische Landeregierung in der Kritik steht, weil der Ausbau von Windenergie auch dort seit Jahren schon stockt. Dort hofft man nach wie vor auf den Bau von Trassen, die den grünen Strom aus Norddeutschland nach Bayern liefert. In Bayern möchte man Zeit schinden und erfindet immer wieder Ausreden, um den Ausbau von Windenergie klein zu halten. Bayern macht als größtes Bundesland 19% der Fläche von Deutschland aus aber hatte 2017 nur 1.202 Windräder. Dies entspricht nur 4,36% der installierten Windanlagen an Land in Deutschland. Nach der in Bayern eingeführten H10-Abstandsregel in 2015 wurden die geeigneten Flächen damit weniger.
Söder suggeriert also, das Klima durch Aufforstung zu schützen, dabei kümmert sich der staatliche Landesforst schon seit Jahrzehnten um den Waldumbau, der Monokultur-Plantagen zu Mischwäldern umbaut.
https://www.stmelf.bayern.de/wald/forstpolitik/wald-im-klimawandel/005196/index.php
Video
Aufforstung Fichtenwald im Spessart 2009:
https://www.youtube.com/watch?v=fpCuHMRCbqA
Wäre es nicht besser, mehr Bäume zu pflanzen anstatt Windanlagen im Wald zu errichten? Wir rechnen nach:
Ein Baum speichert ab einem gewissen Alter pro Jahr 12,5 kg CO2.
Expertenantwort Quelle: https://www.co2online.de/service/klima-orakel/beitrag/wie-viele-baeume-braucht-es-um-eine-tonne-co2-zu-binden-10658/
30 Mio. Bäume binden pro Jahr 375.000 Tonnen CO2. Ein Windrad, das heute in Deutschland an Land in Betrieb genommen wird hat im Mittelwert: 4 Mwp Nennleistung, 1680 Volllaststunden pro Jahr. Der Strommix Deutschland 2018: 474 g CO2 pro 1 kWh.
Stromerzeugung pro Windrad pro Jahr: 4 Mwp x 1680 Stunden = 6720 Mwh Ertrag pro Jahr
= 6.720.000 kWh pro Jahr x 474 g CO2 = 3.185.280.000 g CO2 pro Jahr = 3185 Tonnen CO2 pro Jahr
375.000 Tonnen CO2 pro Jahr : 3185 Tonnen CO2 pro Jahr = 118 Windanlagen
Antwort: Die gleiche Menge CO2 pro Jahr sparen 118 Windräder auf dem Land ein. Flächenbedarf:
Der aktuell in Planung befindliche „Windpark Lußhardtwald“ direkt an der A5 im Kreis Karlsruhe soll 10 Windräder bekommen. Dafür sollen 14 Hektar Wald gerodet werden. Ich behaupte mal, die Autobahn nebenan hat auch Bäume gekostet! Über die Zahlen der Flächennutzung in Deutschland und Europa können wir uns gerne an einem anderen Tag unterhalten. Die „Bürgerinitiative Gegenwind Lußhardt“ hat bereits 4000 Unterschriften in der Bevölkerung gesammelt. Der MdB Cristopher Jung (FDP) dieses Wahlkreises torpediert das Projekt mit. Auf seinem Facebook-Profil dürfen Sie gerne die Diskussion mitlesen, die ich Mitte November 2019 mit ihm öffentlich geführt hatte. Also, wir reden von 14 Hektar für 10 Windanlagen. 118 Windanlagen x 1,4 Hektar = 165 Hektar (= 165 Fussballfelder = 1,65 Quadratkilometer) Darauf haben etwa 200.000 Bäume platz.
Einwand von FDP-Chef Christian Lindner in der Talkrunde am 17.11.2019 bei Anne Will im ARD: „Es muss die Frage gestellt werden nach einer ökologischen Gesamtbilanz der Windkraftanlagen.“
Quelle (Minute 54:20 bis 54:50):
https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL25kci5kZS81NTQ1ZTdmMS03MzM2LTRkMzctODdlNC0wZjIxODQzMjIyMjY/
Ökobilanz der Windräder
Die Herstellung und das Aufstellen von Windanlagen verbraucht Energie.
Studien zufolge hat sich ein Windrad nach 6,1 bis 11,8 Monaten amortisiert.
Hinzu kommt gegebenenfalls, dass für 118 Windräder 200.000 Bäume vernichtet werden. Angenommen, diese Bäume sind im Durchschnitt 50 Jahre alt:
200.000 x 12,5 kg x 50 = 125.000.000 kg CO2 = 125.000 Tonnen CO2
Demnach haben 200.000 Bäume in 50 Jahren 125.000 Tonnen CO2 gespeichert, die im schlimmsten Fall dem Kamin zum Opfer.
375.000 Tonnen CO2 : 125.000 Tonnen CO2 = 1/3 = 4 Monate
Nach 4 Monaten Betriebszeit haben 118 Windräder die Menge an CO2 eingespart, die man durch Verbrennen des dafür gerodeten Holzbestandes (200.000 Bäume) freisetzt. – Worst case.
Ein Windrad wird nach mindestens 20 Jahren zurückgebaut und recycelt. Im schlimmsten Fall haben sich die Windräder nach 10,1 bis 15,8 Monaten ökologisch amortisiert.
Quelle Ressourceneffizienz: https://www.ressource-deutschland.de/fileadmin/user_upload/downloads/kurzanalysen/2014-Kurzanalyse-VDI-ZRE-09-Ressourceneffizienz-Windenergieanlagen.pdf
Informationen zum Recycling von Windanlagen:
https://www.unendlich-viel-energie.de/themen/politik/erneuerbare-energien-gesetz-eeg/von-kopf-bis-fuss-recycling-von-windenergieanlagen?fbclid=IwAR05srY5dMjCE1eo-iC25DKhwLJDMJvuaiMdXM8v8R_Nt8y4SmzuzovYIgU
2.6 Windenergie und Vogelschutz #WindkraftMythos
Nach einer Studie des NABU von 2005 sterben in Deutschland jährlich etwa eintausend Vögel durch Kollision mit einer WEA (Windenergieanlage). Betroffen sind insbesondere Greifvögel. Daneben werden im Umkreis von WEA auch immer wieder viele tote Fledermäuse gefunden. Dem gegenüber stehen etwa zehn Millionen getöteter Vögel durch Straßenverkehr und Stromleitungen (BUND-Schätzung). Der NABU hatte 127 internationale Studien ausgewertet und kam zum Schluss, dass durch Windenergie in Deutschland keine Vogelart gefährdet sei. Lokal können jedoch Rotmilane und zunehmend Seeadler in erheblichem Maße betroffen sein. Quelle: Wikipedia
Auszug aus der Studie:
Tabelle 10 a. Vogelverluste an WKA (Windkraftanlagen) in Deutschland. Summe der Funde seit 1989 (intensivere Suche ab 2002). Daten aus Archiv Staatliche Vogelschutzwarte, LUA Brandenburg, T. Dürr, 1.11.2004.
Rotmilan 41, Mäusebussard 27, Schwarzmilan 6
Quelle der Studienveröffentlichung:
https://www.nabu.de/imperia/md/content/bergenhusen/mo-windkraftstudie_deutsch.pdf
(Tabelle 10b auf Seite 40 und 41)
Dr. Oliver Krüger erläuterte im März 2016 in einem Interview die Ergebnisse der Studie PROGRESS:
„Es muss darum gehen, Wege zu finden, den Konflikt zwischen Naturschutz und erneuerbaren Energien zu minimieren. Keiner von uns will die Energiewende torpedieren. Es gibt insgesamt noch sehr viel Handlungs- und auch Forschungsbedarf. Uns ist aber daran gelegen, die Energiewende so zu gestalten, dass sie möglichst verträglich mit dem Schutz von Greifvögeln einhergeht.“
Quelle des Interviews:
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/vogelschutz/der_falke_progress-artikel_m__rz16.pdf
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. schreibt auf seiner Webseite zu Klagen gegen Fehlplanungen von Windenergieanlagen:
„Im Juli 2019 war die 44 unsere Zahl des Monats: Bundesweit 44 NABU-Klagen wegen Fehlplanungen bei Windenergie in zehn Jahren. Bei fast 30.000 bestehenden Windenergieanlagen in Deutschland und rund 9.000 Genehmigungsanträgen in diesem Zeitraum sind das nur etwa 0,5 Prozent der Anträge, die vom NABU beklagt wurden. Das zeigt: Nicht der NABU verhindert den Windenergieausbau, sondern eine planlose Energiepolitik. Alle beklagten Planungen verstießen gegen geltendes Naturschutzrecht. Von den Klagen sind 20 abgeschlossen, bei denen die Gerichte planungsrechtliche Fehler festgestellt haben. 24 laufen noch.“
Außerdem äußert der NABU unter folgendem Link seine Ansichten zur Krise in der Windenergiebranche.
Quelle: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/erneuerbare-energien-energiewende/windenergie/26913.html?fbclid=IwAR0Vg7HEeM5QfC_Dt5YCHrTA-isYnbht2qVHGTVWSh1xuI-znFagIFWI7Iw
Die Windenergie-Krise wird zum beliebten Thema in Fernsehsendungen.
https://www.facebook.com/watch/?v=1206794159507501
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2.7 Argumentationshilfen – Wie geht man mit Skeptikern um? #WindkraftMythos
Unsachliche Argumentationen ausweichen (Enthüllen und Gegner konfrontieren)
Skeptiker der Energiewende benutzen gerne Unwörter wie „Ökofaschismus“ oder „Ökofanatismus“. In abgeschwächter Form werfen Skeptiker auch vor, das Thema zu polemisieren. (Polemisieren heißt, gegen eine (bestimmte andere) Ansicht zu argumentieren. Der Polemiker sucht nicht zwingend den Konsens, sondern versucht im rhetorischen Wettstreit seinen Argumenten zum Durchbruch zu verhelfen (vgl. auch Eristik))Wie geht man damit um, wenn Themen wie Klimaschutz und Erneuerbare Energien derart verbal angegriffen werden?
Es ist keine Polemik oder Ideologie, wenn man auf die Forschungsergebnisse der IPCC hinweist. Klimaschutz und Energiewende sind vereinbarte Ziele der COP und der UN. Experten und Studien raten in der Klimapolitik zu einem sozialverträglichen Strukturwandel in der Energieversorgung. Es hat nichts mit Weltanschauung, persönlichen Ansichten oder Meinung zu tun, wenn man sich hinter Expertenwissen stellt. Verlinkungen zu Studien und Fakten sind die schärfste Waffe gegen Behauptungen und Verunsicherung.
Klimaaktivisten und Befürworter der Erneuerbaren Energien als Ideologen zu bewerten, ist demnach nur der Versuch, deren Bewusstsein und damit den Konsens in Klimaforschung und Gesellschaft infrage zu stellen.
Ein Beispiel für Ideologie aus dem gegnerischen Lager
Hingegen ist wohl Heinz Kowalski vom Naturschutzbund (NABU) ein Ideologe. Den Herr Kowalski forderte nach einem Vergleich mit einem Windparkbetreiber noch längere Stillstandszeiten für Windräder, weil immer mehr Rotmilane im Winter in Deutschland bleiben. Der Vergleich ergab für den Windparkbetreiber eine Genehmigung, der die Auflage beinhaltet, dass für den Artenschutz die Windräder vom 1. März bis 31. Oktober nur bei völliger Dunkelheit betrieben werden dürfen.
Die Strategien der Windkraft-Gegner, Energiewende-Skeptiker und Klimaleugner
Strohmann-Taktik, Pappkameraden aufstellen
der Diskussionsführer attackiert ein Argument, das der Gegner gar nicht benutzt hat.
Diffamierung:
Zitat: „Es erschließt sich mir nicht, warum die Windenergie hier so stark forciert wird. Als hätte man bei der grün-schwarzen Landesregierung Torschlusspanik vor der nächsten Landtagswahl, da der Ausbau erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg komplett ins Stocken geraten ist. Idealisierter und ideologischer Klimaschutz sowie die neuen Formen des Ökosozialismus werden letztendlich nichts für das Klima bewirken.”
(MdB der FDP zum geplanten Windpark Lußhardtwald nördlich von Karlsruhe)
Quelle: https://landfunker.de/waghaeusel-geplanter-windpark-lusshardt/
Desinformation:
Zitat: „Beim Faktencheck der Wochenbetrachtung in zeitlicher Auflösung hat sich gezeigt, dass praktisch immer, besonders aber im Winter, der Stromertrag aus Sonne und Wind – zeitweise mehrere Tage – gegen Null tendieren kann. Somit muss – solange keine nennenswerte saisonale Speicherung möglich ist – ein vollständiger konventioneller Backup-Kraftwerkspark im Hintergrund zur Verfügung stehen, der sehr rasch reguliert werden kann, um solche Lücken auffangen zu können. In letzter Konsequenz heisst das, dass auch jeder weitere Ausbau von Sonne und Wind nicht zu einem Abbau konventioneller Kraftwerke führen kann.“
https://www.ww-vb.de/pages/faktencheck-energiewende.php
Scheinargumente (Argumentum ad hominem):
Zitat: „Es ist schon faszinierend, wieviele „Fachleute“ sich hier berufen fühlen, ihre fachlich wertvollen Beiträge abzulassen…“ Es wird versucht, ein Argument auszuhebeln um eine echte Diskussion zu vermeiden. Die Position des Streitgegners wird durch dessen persönliche Umstände oder Eigenschaften angefochten. Zum Beispiel wird Klimaschützern oft Doppel-Moral vorgeworfen. Eine sehr beliebte Taktik vor allem von Wissenschaftsverweigern. Nicht darauf reinfallen und nicht darauf einlassen. Scheinargumente sind schlicht unlogisch.
Diskreditierung:
Auszug aus der Presse: Im Nachgang wehrte sich die Firma Wircon in einer Pressemitteilung „entschieden gegen die von der BI Gegenwind Lußhardt geäußerten“ Aussagen. „Die genannten Äußerungen des Versammlungsleiters Albert Weinlein entbehren jeder Grundlage und dienen dazu, das Unternehmen Wircon und die Eigentümerfamilien durch Behauptungen und Mutmaßungen zu diskreditieren.“
„Und in einer Stellungnahme der Stadt Waghäusel heißt es: „Herr Weinlein hat diesbezüglich nicht im Rathaus Waghäusel nachgefragt und es wurde ihm somit auch nicht bestätigt, dass Wirsol von einem französischen Unternehmen übernommen werde. Diese Aussage des Herrn Weinlein ist falsch.“
Auch die Wircon GmbH in Waghäusel, wo am Montag etliche Male das Telefon klingelte und Anrufer um Klarstellung baten, wendet sich entschieden gegen die Behauptungen der BI Gegenwind Lußhardt. In einem freundlichen Brief wolle man Albert Weinlein und die Bürgerinitiative auffordern, solche Äußerungen künftig zu unterlassen, so Pressesprecher Jürgen Scheurer. Rechtliche Schritte würden geprüft.
https://bnn.de/lokales/bruchsal/dementi-aus-den-rathaeusern-waghaeusel-und-st-leon-rot
Aussagen und Beiträge von Skeptikern und Leugnern und Trollen entlarven
Manchmal finden es auch „Internet-Trolle“ einfach nur belustigend, Unruhe zu stiften:
https://www.facebook.com/SPIEGEL.TV/videos/821532411632023/UzpfSTEwMDAwMTU1MTQ2ODEwMTo3OTc4ODI1ODczMjY5NDk/
Grundwissen zur Klimadebatte liefert dieses 59 seitige PDF:
https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/7416/file/7416_Klimaschutz_Debatte.pdf?fbclid=IwAR3a9084AN9DT0XDh-3BU5qtV1WREycuD806ewCpAPh0xwWDqYcfkhZuf9I
Medienberichte auf Wahrheitsgehalt prüfen
Journalismus wird in der heutigen Zeit nicht immer verantwortungsvoll betrieben.
https://www.phoenix.de/sendungen/gespraeche/die-diskussion/hanns-joachim-friedrich-preis-2019-a-1371310.html
Auswirkungen politischer Fehlentscheidungen
Grundsätzlich ist das EEG ein erfolgreiches Gesetz, das der Gesetzgeber jedoch ständig weiterentwickeln sollte. Leider passieren dabei immer wieder Fehler oder bestimmte Parteien versuchen, den Ausbau zu deckeln, mit anderen Worten auszubremsen. Das EEG 2017 war nicht richtig durchdacht. Es sollte für mehr Wettbewerb sorgen und Branchen-Experten warnten vor Problemen. Beispiel im Video bei Minute 6:30:
https://www.youtube.com/watch?v=ACSycPVwN4g
Widerstand macht sich breit – 1100 Bürgerinitiativen gegen Windkraft in Deutschland
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1INuwcABHShZclo6l2SgcZi12ixs&ll=49.45383354416812%2C7.762915399987833&z=11
Schlichte Argumentation von Windkraftbefürwortern führen zu Konflikten
Befürworter: Die Befürwortergruppe in Engelsbrand argumentierte etwas schlicht mit der Notwendigkeit der Energiewende („Als alter Atomkraftgegner muss man auch B sagen“) und dem Vertrau- en in vorliegende Gutachten und das Genehmigungsverfahren.
Einige Äußerungen provozierten dabei geradezu Kritik: „Auch Gesundheit muss mit Gemeinwohlinteressen abgewogen werden“ oder „Auch die Einsparung von wenigen Gramm CO2 rechtfertigt erneuerbare Energien“.
Quelle: https://energiekonflikte.de/fileadmin/template/Daten/Veranstaltungen/20160831_-_Broschuere_Praxisbericht_Windenergie_web.pdf
Auszug aus den Forschungsergebnissen zur Akzeptanz ggü. EE in der Bevölkerung
Quelle: https://energiekonflikte.de/index.php?id=58
Zitat Beginn: „Die Form der Auseinandersetzung ist das prägende Element des Fallbeispiels Engelsbrand. Bei den Sitzungen des runden Tisches, aber noch viel ausgeprägter in der begleitenden Kommunikation wurde zunehmend ein Stil gepflegt, der auch bei Berücksichtigung einer hohen emotionalen Betroffenheit nicht akzeptabel ist und es letztlich auch sehr erschwert, legitime Motive und rationale Sachargumente vorurteilsfrei zu würdigen. Ein Beispiel (Flugblatt der BI Engelsbrand): „Windräder richten in Deutschland die schlimmsten Verheerungen seit dem Dreißigjährigen Krieg an und sind hocheffiziente Geräte zur Vernichtung von Vögeln und Fledermäusen.“ Oder: „Bei so vielen Windrädern wäre Deutschland vermutlich menschenleer. Und dann bräuchten wir auch keinen Strom. Wie sagte schon Stalin, der große Visionär: ‚Ein Mensch: ein Problem – kein Mensch: kein Problem‘.“
Die Planung in dem Fallbeispiel Engelsbrand war erkennbar mit erheblichen Fragezeichen belastet. Das Beteiligungsverfahren ist jedoch hinsichtlich Argumentationen und Formen so sehr missglückt, dass ohne echte Klärung der lokal relevanten Fragen ein Ergebnis zustande kam, das zunächst als Erfolg der Gegner erscheinen mag, das aber in der Konsequenz unkontrollierte Entwicklungen ermöglicht und vor allem das bürgerliche Miteinander langfristig beschädigt.
In diesem Fallbeispiel stellt sich im Hinblick auf die Form der Auseinandersetzung tatsächlich die Frage: „Wie werden aus Wutbürgern Hassbürger?“ Die Antwort auf diese Frage kann gewiss nicht aus einem Fallbeispiel abgeleitet werden. Es können jedoch Muster identifiziert werden, die eine solche Entwicklung befördern:
→ Der Standort ist zumindest hinsichtlich der exponierten Höhenlage im Wald und zwar zulässigen, aber knappen Abständen nicht unstrittig.
→ Die Planung weist erhebliche Angriffsflächen aus: Das Verhältnis zum Projektierer ist nicht geklärt, sondern stark belastet. Die Transparenz der Gutachtenlage – und damit auch der Nachweis der Eignung, insbesondere ausreichende Windhöffigkeit ist deshalb gering.
→ Die Motivation der Befürworter wird schwach kommuniziert. „Befürwortung der Energiewende“ reicht einfach nicht aus.
→ Es fehlt die klare politische Führung in der Gemeinde und Unterstützung durch die Region. Insbesondere gibt es keine Institution, die – glaubwürdig – der unwürdigen Form der Auseinandersetzung entgegentritt.
→ Das gewählte Beteiligungsformat „runder Tisch“ ist (ohne Korrekturmöglichkeit durch den Moderator) so ausgestaltet, dass es eher Konfrontation als Konsens befördert. Am „runden“ Tisch sitzen sich nur klare Gegner und klare Befürworter gegenüber. Die Öffentlichkeit motiviert zu „Fensterreden“, zumal der Moderator keine Einflussmöglichkeiten hat, Beifall und Missbilligungsäußerungen zu unterbinden. Der Moderator hat auch nicht die notwendige Verfahrenshoheit, um zu verhindern, dass vor allem globale Fragestellungen thematisiert werden.“ Zitat Ende
Demnach lässt sich die Krise kategorisch unterteilen:
Für die Intensivinterviews wurden insbesondere auch exponierte Repräsentanten der „Gegner“ (Sprecher und Mitglieder von aktiven Bürgerinitiativen) ausgewählt. Der methodische Anspruch richtete sich darauf, einerseits den Originalton der benutzten Argumente vergleichbar aufzunehmen, andererseits aber auch die Argumente hinterfragen und die Interviewpart- ner mit abweichenden Annahmen („Was wäre, wenn …?“) konfrontieren zu können. Für die Zuordnung der Argumentationen zu bestimmten Konfliktsituationen wurden die im Forschungs- projekt EnerLOG4 entwickelten Konflikttypen zugrunde gelegt.
→ Verteilungskonflikte Konflikte um die Beteiligung an Investitionen und Erträgen sowie Konflikte aufgrund von teilräumlichen Belastungen
→ Verfahrenskonflikte Konflikte um Planungs- und Entscheidungsverfahren (z. B. Zugang zu Informationen und Beteiligung, Transparenz von Entscheidungen, Zeitpunkt von Entscheidungen)
→ Standortkonflikte Konflikte um die Nutzung von Flächen und Land bzw. deren Konsequenzen für das Landschaftsbild, Geruchs- und Lärmbelästigungen (z. B. Windparks vs. „Verspargelung“)
→ Identitätskonflikte Konflikte um das übergreifende Leitbild der Entwicklung von Gemeinden und Regionen (z.B. „Energieregion“ vs. „Tourismusregion“)
→ Energieträgerkonflikte (bzw. technologische Konflikte) Konflikte um die prinzipielle Nutzung von bestimmten Energieträgern bzw. Technologien (z. B. fossile vs. erneuerbare Energieträger)
In einem weiteren Arbeitsschritt wurden die Konflikttypen mit den sie prägenden Argumentationen mit den zentralen Forschungsfragen (siehe Seite 4) gespiegelt, um daraus den thematischen Rahmen für die nachfolgenden Veranstaltungen abzuleiten und ein themen- und zielgruppenspezifisches Format für diese Veranstaltungen bestimmen zu können.
Quelle: https://energiekonflikte.de/fileadmin/template/Daten/Veranstaltungen/20160831_-_Broschuere_Praxisbericht_Windenergie_web.pdf
Lösungsansatz – Ein Praxisbeispiel für einen gelungenen Runden Tisch:
https://nh24.de/2019/12/03/konstruktiver-dialog-am-runden-tisch-windenenergie-in-frielendorf/
Fragen und Antworten zu WEA
Argument: Getriebeöl kann aus WEA austreten und das Grundwasser belasten.
Das ist wahr. Unfälle sind nicht auszuschließen, aber eher selten (Etwa 50 Fälle pro Jahr bei einem Bestand von mittlerweile fast 28.000 WEA.) Alle WEA werden fernüberwacht. Bei Druckverlust im Ölkreislauf wird eine Störung gemeldet. Wie damit umgegangen wird, kann man sehr gut in der folgenden Meldung nachlesen. Hier ein Bericht zu einem Vorfall, bei dem hunderte Liter Getriebeöl ausgelaufen sind:
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Windpark-Obbach-Masteranlage-verlor-Getriebeoel;art763,10368938?fbclid=IwAR0Q-DxI9BDZMK6qSvNVvHqgt7FK1pKRMx84yX9zfvV3E66t49L3uGQ0tj4
Argument: Keine Windräder im Wald!
Wenn für Windanlagen im Wald Bäume gerodet werden, müssen IMMER Ausgleichsflächen geschaffen werden, wie im Beispiel des Windpark Hilsberg (ab Seite 14):
https://www.unendlich-viel-energie.de/media/file/2461.AEE_KOMMMAG_2018_web.pdf
Argument: Die Windräder können brennen und diese Brände kann die Feuerwehr nicht löschen.
Das stimmt. Feuerwehren können nur das Gelände sichern und das Windrad kontrolliert abbrennen lassen. Jedoch kommt dies selten vor und bei keinem der 8 Brände an Windrädern im Jahr 2018 kam es zum Waldbrand. Windräder werden fernüberwacht.
Mit deutschlandweit 1.708 Waldbränden, dem höchsten Wert seit 15 Jahren, ist 2018 ein deutlich überdurchschnittliches Waldbrandjahr im Vergleich zum mehrjährigen Mittel der Jahre 1993 bis 2017 (in diesem Zeitraum lag der jährliche Mittelwert bei durchschnittlich 978 Waldbränden).
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/waldbraende
Behauptung: Solarenergie und Windkraft heizen globale Erwärmung an – schuld ist das Gas SF6 (Schwefelhexafluorid)
Ja, es ist richtig, SF6-Gas ist viel stärker als CO2 oder Methan, aber es ist ein technisches Gas und kommt selten zum Einsatz. Die Ursache der Windenergie und Solarenergie zuzuschreiben ist wieder mal eine grobe Lüge. Das Gas wird sowohl als Kältemittel eingesetzt als auch bei Umspannwerken verwendet. Es besteht auch kaum die Gefahr von Gasaustritten, da das Gas durch seine Molekularstruktur keine besonderen Anforderungen an die Dichttechnik stellt. In der Regel wird SF6 als Isoliergas in Schaltanlagen im sehr hohen Spannungsbereich verwendet. Bedeutsam vor allem in Umspannwerken bzw. Hochvolt-Industrieanlagen. Der Einsatz als technisches Gas ist also schon seit langem in der Energieversorgung durch große zentrale Kraftwerke üblich. Deshalb ist es kein Problem der Erneuerbaren an sich, sondern eher gängige Technik. Folglich hilft die Energiewende sogar, die Verwendung zu reduzieren
weil die Versorgung mehr und mehr dezentral und im niedrigeren Spannungsbereich geschieht.
https://www.zvei.org/fileadmin/user_upload/Presse_und_Medien/Publikationen/2018/Oktober/SF6_Anwenderleitfaden/ZVEI-Anwenderleitfaden-final.pdf?fbclid=IwAR2oew4N7dcyoqMrMYzwJAJUM-ZNt4g6W_q_Z6NdESlB0D8JzhHwalZEzNs
SF6-Gas ist ein klimawirksames Gas und es gibt klar definierte Gesetze zur Reduzierung des Einsatzes. Aber von rechtsaußen und Neoliberalen wird es wohl wieder heißen, dass Politik und Medien das Problem verschweigen würde.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Klimawirksame-Stoffe/Publikationen/Downloads-Klimawirksame-Stoffe/schwefelhexafluorid-5332401177004.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Argument: Windräder nützen nur den Investoren, die damit ihr Geld verdienen.
Achtung, Sarkasmus: Stimmt. – Schließlich weiß ja jeder, dass nur die Öl-Scheichs Geld verdienen dürfen.
Das finden Sie nicht lustig? – Ich auch nicht.
Ich finde es schon besorgniserregend, dass dieses Argument sogar gegen einen geplanten Solarpark gewählt wird, der an der Autobahn auf einem freien Feld gebaut werden soll. Der Gemeinderat lehnte das Projekt ab.
Auszug aus einem Pressebericht: „Wir Freien Wähler lehnen Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen grundsätzlich ab“, machte Jutta Becker klar; unter dem „Deckmantel von Artenschutz und Energiewende“ würden wieder einmal „Eigeninteressen“ verfolgt.
Diese Äußerung führte zu einem heftigen Eklat im Gremium: „Eine bodenlose Unverschämtheit!“, empörte sich Christian Wolf lautstark. Daraufhin entschuldigte sich Becker: Mit „Eigeninteressen“ habe sie doch nicht die Stadträte der Grünen gemeint, sondern den Investor.
https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-schriesheim-photovoltaik-anlage-im-feld-buerger-muessen-weiter-warten-_arid,1570620.html?fbclid=IwAR0qKE8OTsnDOvaqdDWva-kgkKoq4Mh8M6sbU_p24PsHEOl0abnqvD8AH-Q
Argument: Der Infraschall macht krank.
Zitat des Bayrischen Landesamt für Umwelt: „Die von Windenergieanlagen erzeugten Infraschallpegel liegen in üblichen Abständen zur Wohnbebauung jedoch deutlich unterhalb der Hör- und Wahrnehmungsgrenzen. Daher haben nach heutigem Stand der Wissenschaft Windenergieanlagen keine schädlichen Auswirkungen für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen.“
https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_117_windkraftanlagen_infraschall_gesundheit.pdf
Argument: Der Schlagschatten ist ein Problem.
Der Schattenwurf durch Windräder wird von uns Menschen als sehr störend empfunden. Allerdings betrifft das nur wenige Häuser und immer nur für einen sehr kurzen Zeitraum von etwa 15 Minuten, meistens bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang und auch nicht das ganze Jahr über.
https://www.fachagentur-windenergie.de/fileadmin/files/Akzeptanz/130_Pohl_Faul_Mausfeld_1999.pdf
Argument: Die Immobilien in der Nähe der Windräder verlieren an Wert
Dies ist oft die Befürchtung der Eigentümer, die eben die Ansicht haben, dass Windräder krank machen.
Argument: Windenergie-Lobby verschleiert die Probleme, denn die machen damit Profit.
Ich selbst habe schon viele Berichte von Windkraft-Gegnern gelesen und könnte mittlerweile zu jedem dieser Märchen und Schmutzkampagnen einen Faktencheck machen. Darin sind wir aus der Gruppe Europäische Energiewende schon geübt und enthüllen innerhalb kürzester Zeit deren Lügen, die sie im Netz verbreiten. Es gilt, Mythen vorzubeugen. Es ist nur logisch, dass die Branche ebenso versucht, dagegen zu steuern.
3. Engagement für die Energiewende
3.1 Verein für gesellschaftliche Aufklärung – Eine Idee #WindkraftMythos
„Akzeptanz schafft man durch Teilhabe“
(Michael Uhle, Klimaschutzmanager des Rhein-Hunsrück-Kreises)
Im Interview erklärt Michael Uhle die Wertschöpfung für die Region
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/couchgespraeche/Michael-Uhle-Klimaschutzvorbild-Rhein-Hunsrueck-Kreis,av-o1181117-100.html?fbclid=IwAR2cTsT_T2kHRpPN-IcGgNhd23NaBp84jowtn-mzRVV0ZRVrruC_GjgoQsY
So ist die derzeitige Lage in Deutschland:
Die Masse der Gesellschaft befürwortet den Ausbau Erneuerbarer Energien und bilden einen Konsens: „Erneuerbare Energien sind die Zukunft. Sie schaffen neue Arbeitsplätze und wir brauchen den Ausbau, um unsere Klimaziele zu erreichen.“
Ein aufgeklärter Anteil der Gesellschaft, der sich stärker mit dem Thema beschäftigt, weiß: „Darüberhinaus bietet die Energiewende den Bürgerinnen und Bürgern mehr Mitbestimmung (Energiegenossenschaften). Erneuerbare Energien sind in Deutschland massiv ausbaufähig und unbegrenzt verfügbar. Der Ausbau muss zügig vorangetrieben werden. Deren Energie ist mittlerweile kostengünstiger als die der AKW und KKW und werden immer günstiger. Wir müssen smarte Lösungen für Sektorenkopplung fördern (neue Geschäftsfelder, Digitalisierung) und dabei spielt die Nutzung der Primärenergie eine tragende Rolle. Es geht nicht darum, dass Deutschland energieautark wird, denn wir können den Europäischen Energiemarkt nur gemeinsam denken. Unsere Bundesregierung muss für Planungssicherheit in der Wirtschaft und für Akzeptanz in betroffenen Regionen sorgen. Für die Investitionen in Zukunftsmärkte sollte die Schuldenbremse gelockert werden. Die Bundesregierung muss lenken und deshalb muss sie endlich handeln!“
Warum brauchen wir eine aufgeklärte Gesellschaft?
Seit Jahren wird die Energiewende durch eine kleine aber laute Minderheit blockiert. Deren Strategie sind Desinformation, Populismus und Diffamierung. Eine ultrakonservativ geprägte Gesellschaft mit alten Strukturen ist mit den Zusammenhängen überfordert und glaubt nicht an die Wirksamkeit des Strukturwandels. Es gibt über 1000 Bürgerinitiativen in Deutschland gegen Windräder. Ich möchte durch Aufklärung Klarheit schaffen. Geplant ist ein Verein, der Vorträge ausführt.
Wir hilft mit?
In manchen Regionen hat die Spannung zwischen Befürworter und Gegner der Energiepolitik ähnlichen Zustand erreicht wie bei der Flüchtlingspolitik. Wir erleben aktuell eine defensive Regierungspolitik. Wir sehen Minister, die scheinbar schlecht vorbereitet in der Öffentlichkeit auftreten, was die Bürgerinnen und Bürger verunsichert und Misstrauen oder sogar Unmut erwecken kann.
Ziel ist es, Konflikte vorzubeugen und Wissen in der Bevölkerung zu schaffen.
Dabei sollen für die Vorträge nicht unbedingt die Orte ausgewählt werden, in denen sich ein Energiepark-Projekt aktuell in Planung befindet sondern grundsätzlich überall. Unsere Informationen sollen transparent, nachvollziehbar und verständlich weitergegeben werden. Die Kosten für Vorträge und Printmedien soll durch Spenden von Unternehmen finanziert werden oder der Veranstalter tragen, der einen Referenten einlädt. Alle im Verein arbeiten ehrenamtlich.
Kontakt
Mein Name ist Michael Jungbluth und Sie finden mich und meine Beiträge zu dieser Aufklärungskampagne in der Gruppe Europäische Energiewende unter #WindkraftMythos
3.2 Windpark Reinhardswald #WindkraftMythos
Um das Windpark-Projekt im Reinhardswald ist längst ein Mythos entstanden.
Es besteht die Gefahr, dass sich Windkraft-Gegner durch Desinformation um „Die Rodung des Grimms Märchenwald“ in ihrem Protest bestätigt fühlen. Dieser Beitrag eines Klimaleugners wurde auf Facebook 42.000 mal geteilt:
https://www.facebook.com/daniel.munger.92/posts/2313949542161283
So wurde ein Mythos geschaffen, weil es Leute leichtgläubig teilen und nur ganz wenige den Wahrheitsgehalt hinterfragen. Dies ist das Ziel der Windkraft-Gegner: Verunsichern und Polarisieren.
Gegen solche Fake-News kämpft unter anderem CORRECTIV. Sie leisten bereits sehr gute Aufklärungsarbeit. CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft:
https://correctiv.org/faktencheck/wirtschaft-und-umwelt/2018/10/29/zuspitzungen-in-berichten-ueber-rodungen-im-reinhardswald
Grundsätzliche Argumentationshilfe liefert ein sehr gelungenes PDF des Landes Hessen:
Landeswirtschaftsministerium Hessen – Windenergie Mythen und Wahrheiten:
https://wirtschaft.hessen.de/sites/default/files/media/hmwvl/flyer_wind_mythenwahrheiten_web.pdf
Mein Kommentar: Für eine Diskussion bedarf es jedoch weitaus mehr Hintergrundwissen.
Dies zeigen auch die Akzeptanz-Studien. Auszug aus einer Akzeptanz-Studie:
„Schlichte Argumentation von Windkraftbefürwortern führen zu Konflikten
Befürworter:
Die Befürwortergruppe in Engelsbrand argumentierte etwas schlicht mit der Notwendigkeit der Energiewende („Als alter Atomkraftgegner muss man auch B sagen“) und dem Vertrauen in vorliegende Gutachten und das Genehmigungsverfahren. Einige Äußerungen provozierten dabei geradezu Kritik: „Auch Gesundheit muss mit Gemeindewohlinteressen abgewogen werden“ oder „Auch die Einsparung von wenigen Gramm CO2 rechtfertigt erneuerbare Energien“.
Quelle: https://energiekonflikte.de/fileadmin/template/Daten/Veranstaltungen/20160831_-_Broschuere_Praxisbericht_Windenergie_web.pdf
Zur Lage- und Standortbeschreibung (Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG)
Zitat: „Der Windpark umfasst den nördlichen Planungsbereich „Farrenplatz“ (Gemarkung Oberförsterei Karlshafen) mit vier WEA sowie den südlichen Planungsbereich „Langenberg“ mit 16 WEA (Gemarkung Oberförsterei Gottsbühren).
Alle beantragten WEA befinden sich in einem großflächigen Wirtschaftswald in einer Höhenlage von 260–310 Metern (Farrenplatz) beziehungsweise 320–450 Metern (Langenberg).
Die Anlagenstandorte konzentrieren sich dabei größtenteils auf Nadelwald und Windwurfflächen. Junge, lichte Laubwaldbestände werden nur in einem sehr geringen Umfang tangiert. Das Planungsgebiet des Antrags ist von den Anrainerkommunen Hofgeismar, Trendelburg, Bad Karlshafen, Wahlsburg, Oberweser und Reinhardshagen umgeben.“
Quelle: https://www.wp-reinhardswald.de/genehmigung/
Die Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG bietet auf ihrer Internetseite alle wichtigen Informationen und hervorragende Transparenz. Dort hat man sich sogar die Mühe gemacht,
100 (!) Fragen der Bürger mit den entsprechenden Antworten aufzulisten. Sofern eine Betreibergesellschaft in der Standortgemeinschaft gegründet wird, fließen die Gewerbesteuereinnahmen ausschließlich den beteiligten Gemeinden zu. Das ist bei diesem Projekt der Fall. Quelle: https://www.wp-reinhardswald.de/beteiligungen/
Wie die Medien die Gesellschaft weiter spaltet
Leider berichteten Medien sehr überspitzt über den geplanten Windpark im Reinhardswald. Erst nachdem die seit Jahren angeschlagene Windenergie-Krise das Interesse der Gesellschaft geweckt hatte, wird deutlich mehr Kritik an Windkraft-Gegnern geübt. Journalismus sollte meiner Meinung nach mehr Aufklärungsarbeit leisten. Nachfolgend ein paar Fernsehberichte.
Fernsehberichte über den geplanten Windpark Reinhardswald
Als Ergänzung zur Berichterstattung von Frontal21 vom 24.7.2018 vorweg die Eckdaten, die im Bericht nicht erwähnt werden:
Fläche des Reinhardswald: 20.000 Hektar
Fläche des Urwald Sababurg 95 Hektar (nicht betroffen!)
Quelle: Wikipedia.org
Themen und Interviews im Video der Sendung Frontal21 vom 24.07.2018:
Bürgerinitiative „Vernunftkraft“, Deflef Ahlborn
Erwähnung Urwald Sababurg, der im Reinhardswald liegt
Windanlagen in den Höhenlagen des Reinhardswaldes
Bürgerinitiative Oberweser-Bramwald, Gabriele Niehaus-Uebel
Erwähnung Rotmilan
Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, Jochen Tamm: Verlust von 350 bis 700 Vögel pro Jahr (ohne Benennung der Art und Informationsquelle)
Windvorranggebiete und Fauna-Flora-Habitat (Landkarte bei Minute 3:30)
Umweltministerin Hessen, Priska Hinz (B´90/DIE GRÜNEN): Walderhalt ohne Klimaschutz nicht möglich, 20 Hektar vom Reinhardswald werden gerodet.
Kommentar des Berichterstatters: „Klimaschutz gegen Naturschutz. – Wenn Windräder gebaut werden, müssen Behörden entscheiden, was wichtiger ist.“
Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, Jochen Tamm: Unterstellung: „Gefälligkeitsgutachten für Windkraft-Projekte“ weil „voll mit fachlichen Fehlern“
Bürgerinitiative Oberweser-Bramwald, Gabriele Niehaus-Uebel: „Können mehr Horste der Rotmilane dokumentieren als das Gutachten ausweist und dass Rotmilane über diese Flächen fliegen, die für WEA bestimmt sind.“
Naturschützer haben geklagt.
In Deutschland gab es 2016 mindestens 8 dokumentierte Fälle von brennenden WEA
Wichtige Argumentationshilfe zu Waldbränden laut Umweltbundesamt:
Mitteilung des Umweltbundesamt zu Waldbränden in Deutschland:
Mit deutschlandweit 1.708 Waldbränden, dem höchsten Wert seit 15 Jahren, ist 2018 ein deutlich überdurchschnittliches Waldbrandjahr im Vergleich zum mehrjährigen Mittel der Jahre 1993 bis 2017 (in diesem Zeitraum lag der jährliche Mittelwert bei durchschnittlich 978 Waldbränden).
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/waldbraende
Joachim Schäfer, ehemaliger Förster Kaufunger Wald weist auf Risiko für Waldbrandgefahr hin.
Rouven Ulrich, stellvertretender Wehrführer Feuerwehr Langenthal zum Brand einer WEA: „Einzige Möglichkeit ist kontrolliertes Abbrennen lassen und großräumig absperren.“
Kommentar des Berichterstatters: „Immer mehr WEA in wertvollen Wäldern.“ „Im Kaufunger Wald ist zu sehen, welche Wunden die Energiewende in alte Wälder reißt.“ „…Das macht den Wald verletzlich.“ „Naturwälder bewahren oder Windräder bauen für die Energiewende?“ „Der Wald wird mehr und mehr zum Industriegebiet.“
Kritik an Regierungspräsidium Kassel.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=5Bsayq-Rej8&feature=youtu.be
Themen aus dem Video zur Sendung ZDF drehscheibe vom 11.7.2019:
Bürgerinitiative Oberweser-Bramwald, Gabriele Niehaus-Uebel
Windpark Kaufunger Wald (kleineres Waldstück südlich vom Reinhardswald)
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Hessen, Bernhard Klug
Bürgermeister Oberweser, Cornelius Turrey (SPD): Gegen Windräder im Wald, Bedenken wegen Trink- und Grundwasserschutz, Brandschutz, Tourismus würde leiden wegen Verlust von Wanderwegen
Bürgermeister Grebenstein, Danny Sutor (parteilos): Pro Windpark: Wertschöpfung
Entscheider im laufenden Genehmigungsverfahren ist Regierungspräsidium Kassel, im Interview mit Michael Conrad: Ausgleich für Waldrodung, Energiegewinnung ist ohne langfristige Umweltschäden
BUND Hessen, Gabriela Terhorst: Klimaschutz gleichzeitig Waldschutz, Nutzen größer als der Schaden, Windanlagen nehmen 0,1% der Fläche des gesamten Reinhardswaldes
Themen aus dem Video zur Sendung Frontal21 vom 17.09.2019:
Mirko Hannemann, Notus energy Plan, stößt im Genehmigungsverfahren seit 5 Jahren auf immer wieder neue Probleme. Laut Landesbetrieb Straßenwesen beeinträchtigen WEA an der Autobahn die Erholungsfunktion der Rastanlagen und infolgedessen die Verkehrssicherheit auf der Autobahn.
Eveline Kroll, Ortsvorsteherin Bliesendorf: „Geräusche und Infraschall“
Waltraud Plarre, Bundesinitiative Vernunftkraft: „Wir wollen keine weitere Windkraft in ganz Deutschland. Es geht uns ums Ganze.“
Nach Branchenschätzungen wird jeder dritte Windpark beklagt.
Prof. Volker Quaschning, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin: „Für die Zukunft benötigen wir 30-40% Anteil der Windenergie an erneuerbaren Energien.“
Johannes Lackmann, WesfalenWIND: „111 Auflagen in der Genehmigung für der Rückbau von 11 alten und den Ersatz durch 8 neue Windräder. Können nur zwischen März und Oktober nur bei völliger Dunkelheit betrieben werden, dadurch 40% weniger Stromerzeugung.“ Für den Rotmilan. Anmerkung: Ein durchaus zufriedenstellender Kompromiss.
Uwe Meyer, Graflicher Forstbetrieb Fürstenberg: „Sorgt sich nicht um Umweltschäden durch Windanlagen.“
Alle großen Umweltverbände fordern den schnellen Ausbau von Windkraft.
Heinz Kowalski, Naturschutzbund (NABU): Möchte noch längere Stillstandszeiten für Windräder, weil immer mehr Rotmilane im Winter in Deutschland bleiben.
Gabriela Terhorst, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: „Unser Problem ist derzeit, dass der Rotmilan im Artenschutz missbraucht wird. Die Population hat sich stabilisiert. (Achtung! Nicht bestätigt, ohne Quelle)“
Politisch mitverantwortlich für die Deutsche Energiewende ist seit 2012 Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Seitdem hat die Branche der Erneuerbaren Energien über 80.000 Jobs verloren.
Der Windpark entlang der Autobahn A10 wird statt 18 nur 7 Windräder haben. Wann der Windpark jedoch CO2-neutralen Strom liefern, ist noch unklar.
Quelle: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/windkraftausbau-am-ende-100.html
Mein Name ist Michael Jungbluth. Ich bin 37 Jahre jung und lebe mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen (12 und 14) in einem kleinen Dorf im Pfälzerwald. Nach 14 Jahren Berufserfahrung habe ich mich selbständig gemacht in einem Nischenmarkt. Seit 5 Jahren führen wir ein kleines Familienunternehmen, was mir die Arbeit von zu Hause aus möglich macht. Ich gehöre einer Generation an, die zum Energiesparen erzogen wurde aber mit dem Begriff Energiewende konnte ich bislang kaum etwas anfangen. Ich weiß gar nicht mehr, über welche Umwege ich in die Facebook-Gruppe Europäische Energiewende gekommen bin oder was der Anlass war, mich für die Energiewende zu begeistern. Sicherlich hat die ForFuture-Bewegung auch dazu beigetragen und ich besitze schon immer eine Affinität zu neuer Technologie. In den letzten 6 Monaten hat sich bei uns zu Hause einiges geändert: Stromanbieterwechsel zu Bürgerstrom inklusive Mitgliedschaft bei der einer Bürgergenossenschaft und eine 9,92 kWp Hausdach-PV-Anlage als Mietvariante. Wir werden wohl im nächsten Jahr noch auf E-Mobilität umsteigen. Allerdings fiel die Entscheidung auf einen E-Roller, weil es einfach viel besser zu unserem Fahrprofil passt und eine wesentlich bessere Ökobilanz aufweist als das E-Auto. Im übrigen bin ich der Meinung, dass E-Autos für viele Menschen überdimensioniert sind und ich finde es schade, dass der E-Roller quasi gar nicht in den Mainstrem-Medien erwähnt wird. Im September diesen Jahres berichteten mehrere Medien, dass der Ausbau von Windkraft im ersten Halbjahr massiv eingebrochen ist und dass 325 Windräder in Klagen feststecken, die meisten davon wegen Bürgerinitiativen gegen die Windkraft. Das erschien mir völlig absurd und ich fing an, Berichte und Informationen zu sammeln. Ich habe eben immer noch Freude an meinen alten Beruf: Statistiken, Analysen, Recherche, Kommunikation. Mein Schlüsselerlebnis hatte ich in dem Moment, als ich mir ausgerechnet hatte, dass ein Windrad mit 4 MWp die gleiche Menge Strom erzeugt wie 700 PV-Anlagen. Da fragt man sich natürlich schon, wie sinnvoll so eine PV-Anlage ist angesichts der aktuellen Windenergie-Krise. Das Internet bietet uns heute alle Möglichkeiten, Antworten zu finden auf die Frage, die wir uns doch alle stellen: Wie können wir es schaffen, klimaneutral zu werden und wie profitieren Wirtschaft und Gesellschaft davon? Diese Chance sollten wir ergreifen. Die Energiewende kommt nicht von alleine, während wir einfach nur Mitglied der Gruppe „Europäische Energiewende“ sind. Deshalb habe ich alle wichtigen kritischen Fragen zur Windenergie beantwortet und in einem Dokument veröffentlicht.
Michael Jungbluth
Foto von Lebrac, Own work, copyleft, attributio required (Multi-license GFDL, all CC-BY-SA)
Sonnige Grüße
Klaus Müller
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