Kann das mal bitte jemand widerlegen? Scheint mir wieder eine von diesen oberflächlichen und fehlerhaften „Studien“ zu sein.
„Elektromobilität und Klimaschutz: Die große Fehlkalkulation„
Das stand über einer Meldung des IfW Kiel, Institut für Weltwirtschaft und die obige Frage wurde in einem Facebookforum gestellt. Sie richtete sich an die Community der Facebookgruppe Europaeische Energiewende. Und es ging um eine Studie des Kieler Institutes, die behauptete, der zusätzliche Strombedarf der E-Autos würde die Klimavorteile, die das E-Auto ja hat, wieder zunichtemachen.
Okay, dieser Artikel geht um die Studie, aber dieser Artikel schreibt sich heute mal fast von ganz alleine. So kann das gehen im ee mag. Wer nicht weiß was das ee mag ist, Du liest darin gerade einen Artikel. Wenige wissen aber, das ee mag ist das Onlinemagazin der Facebookgruppe Europaeische Energiewende.
Hier treffen sich die Fachleute, Enthusiasten und Anhänger für Klimaschutz und Energiewende und sie begleiten die Irrungen und Wirrungen der Energiewende mit Sachverstand und hohem Engagement. Dass die Regierung seit Jahren auf der Bremse steht und eine Energiewende vorgaukelt, die aber nicht vorangetrieben wird, ist alleine schon ein großes Ärgernis. Wenn aber immer wieder bestimmte „geneigte Kreise“ völligen Humbug vom Stapel lassen, und das Ganze dann auch noch mit dem Titel „Studie“ schmücken und Medien diese Meldungen dann auch noch bringen, ohne Sachverstand oder ohne einmal jemanden vom Fach gefragt zu haben, und es dann einfach wörtlich übernehmen und veröffentlichen, dann wird es schwierig, sehr schwierig.
Und hier sind einige Headlines die sich daraus ergeben haben:
So berichtete der NDR:
Kieler Experte: E-Autos sind nicht zwangsläufig klimafreundlich
Elektroautos sind nicht zwangsläufig klimafreundlich – zu diesem Ergebnis kommt ein Experte des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Und er begründet es so: Sollte der gesamte Verkehr in Deutschland auf E-Mobilität umgestellt werden, würde sich auch der Stromverbrauch deutlich erhöhen. Das ist nach seinen Angaben nicht mit erneuerbarer Energie aufzufangen.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Institut-in-Kiel-E-Autos-sind-nicht-klimafreundlich,eautos124.html
Das schrieb inside digital:
E-Auto oder Diesel? Diese Zahlen zeigen die erschreckende Fehlkalkulation
st das E-Auto die Zukunft? Wann verschwinden Autos mit Verbrennungsmotoren endgültig? Und sind E-Autos wirklich klimafreundlicher als Diesel und Benziner? Neue Zahlen zeigen eine erschreckende und zugleich verblüffende Fehlkalkulation.
https://www.inside-digital.de/news/e-auto-oder-diesel-diese-zahlen-zeigen-die-erschreckende-fehlkalkulation
Das schrieb ecomento:
IfW Kiel: Zusätzlicher Strombedarf hebelt Klimavorteile von Elektroautos aus
Die Diskussion über die theoretische und tatsächliche Klimafreundlichkeit von Elektroautos schien abzuflauen, nachdem sich neben Europas größtem Autokonzern Volkswagen auch die Bundesregierung zu der alternativen Antriebsart bekannt hat. Das unter anderem durch Förderung des Bundes finanzierte Forschungsinstitut IfW Kiel kritisiert nun aber: Aktuelle Studien, die dem E-Auto mit dem derzeitigen Strommix eine positive Klimabilanz attestieren, würden den steigenden Stromverbrauch vernachlässigen.
Und finanznachrichten.de brachte auf deiner Seite die Hammer-Überschrift
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BMW, Daimler, Volkswagen – Studie belegt GAU für E-Autos: die große Fehlkalkulation
Das renommierte Institut für Weltwirtschaft (IfW) aus Kiel hat eine Studie veröffentlicht, die es in sich hat. „Elektroautos fahren heutzutage de facto mit 100% Kohlestrom“, sagt IfW-Forscher Prof. Dr. Dr. Ulrich Schmidt, Leiter für den Bereich Sozial- und verhaltensökonomische Ansätze zur Lösung globaler Probleme. „Denn der Anteil erneuerbarer Energie an ihrem Stromverbrauch steht nicht zur Verfügung, um fossile Energieträger an anderer Stelle zu verdrängen, und der erhöhte Strombedarf erfordert die zusätzliche Nutzung fossiler Energieträger.“ Elektroautos, die mit 100% Kohlestrom fahren und Emissionen von ca. 300 Gramm CO2 pro Kilometer verursachen, wohingegen moderne Diesel-Fahrzeuge einer ADAC-Studie zufolge nur ca. 173 CO2 emittieren, schaden die Umwelt erheblich durch den zusätzlichen Ausstoß von Treibhausgasen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-06/49975112-bmw-daimler-volkswagen-studie-belegt-gau-fuer-e-autos-die-grosse-fehlkalkulation-673.htm
aber finanznachrichten.de berichtete gleich zwei mal (na ja, die wollen ihre Aktivitäten in Sachen Wasserstoff-Hype ordentlich stützen) und verweist auf einen Artikel in world-news-monitor.de
Zusätzlicher Strombedarf hebelt Klimavorteile von E-Autos aus
KIEL, 20. Juni (WNM/IfW/Elisabeth Radke) – Aktuelle Studien, die dem Elektroauto schon beim derzeitigen Strommix eine positive Klimabilanz attestieren, vernachlässigen einen ganz entscheidenden Faktor: den steigenden Stromverbrauch. Bei einer vollständigen Umstellung auf Elektromobilität allein im deutschen PKW-Bereich würde der Strombedarf um fast 20 Prozent steigen. Im Vergleich zu einer Situation ohne Ausbau der Elektromobilität erfordert dies eine stärkere Verstromung fossiler Energieträger, wenn man davon ausgeht, dass die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien in beiden Fällen gleich hoch sein dürfte. Elektroautos führen damit zu 73 Prozent höheren Treibhausgasemissionen als moderne Diesel-PKW.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-06/49971486-zusaetzlicher-strombedarf-hebelt-klimavorteile-von-e-autos-aus-354.htmhttps://world-news-monitor.de/automobil/2020/06/20/zusaetzlicher-strombedarf-hebelt-klimavorteile-von-e-autos-aus/
Und die Kieler Nachrichten sind natürlich auch mit dabei.
Klimabilanz: Neue Zweifel an E-Autos
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft erhebt massive Kritik an jüngsten Studien zur Elektromobilität: Untersuchungen, die dem Elektroauto schon beim derzeitigen Strommix eine positive Klimabilanz attestieren, würden einen ganz entscheidenden Faktor ignorieren: den steigenden Stromverbrauch.
https://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Kieler-IfW-Zusaetzlicher-Strombedarf-hebelt-Klimavorteile-von-E-Autos-aus
businessinsider.de schreibt:
„Weit entfernt“ von klimafreundlich: Studie zerlegt vermeintlich entscheidenden Vorteil von E-Autos gegenüber Verbrennern
Sind E-Autos so viel klimafreundlicher als Verbrenner? Eine neue Studie von Ulrich Schmidt, Forscher am Kieler Institut für Weltwirtschaft, kommt zu einem anderen Schluss.
Demnach tragen Elektroautos nicht zum Klimaschutz bei, sondern verschlimmern die Erderwärmung sogar noch, wenn man den aktuellen Strommix als Grundlage nimmt.
Aus Sicht des Autors ist ein Szenario, in dem Elektromobilität zum Klimaschutz beitragen kann, anstatt dem Klima zu schaden, „weit entfernt“.
Mehr Artikel auf Business Insider findet ihr hier.
Wer sich in der Autobranche umhört, der hört diesen Satz häufig: E-Autos gehört die Zukunft. Der Grund dafür scheint auf der Hand zu liegen: Herkömmliche Antriebe wie Diesel und Benzin sind schlicht zu umwelt- und klimaschädlich. Dem E-Auto dagegen wird weithin eine positive Klimabilanz bescheinigt.
Forscher Ulrich Schmidt vom Kieler Institut für Weltwirtschaft dürfte mit dieser Darstellung erhebliche Probleme haben. Er weist in einem neuen Papier daraufhin, dass aktuelle Studien, die dem E-Auto beim derzeitigen Strommix eine positive Klimabilanz attestieren, einen entscheidenden Faktor vernachlässigen: den steigenden Stromverbrauch.
Soweit einige Schlagzeilen.
So, und wenn ich nun schreibe, der Artikel schreibt sich heute von alleine, dann werdet Ihr gleich sehen, wie das gemeint ist. Die Community hat die Aufforderung „Kann das mal bitte jemand widerlegen“ natürlich übernommen. Ich liste hier gleich nur einige Kommentare und Widerlegungen aus der Gruppe auf. Das ist Schwarmwissen und Schwarmintelligenz, so wie ich mir das wünsche. Eigentlich müsste ich das jetzt zusammenfassen, um sozusagen eine Verdichtung vorzulegen. Das spare ich mir, denn es nimmt dem Ganzen die Lebendigkeit.
Ganz unten wird die „Studie“ selbst noch einmal angeführt.
Und hier einige wenige Kommentare von bis jetzt 194 aus der Community. In nenne die Kommentatoren nicht, ich hätte sie vorher fragen müssen. Die ganze Diskussion könnt Ihr hier nachlesen, auch wenn Ihr nicht Mitglied in der Gruppe seid, denn die Beiträge sind öffentlich zugänglich:
A. T.: Hier sind mal wieder Fakten verdreht worden, um das für einen passende Fazit ziehen zu können. Also mal Zusammengefasst:
– Es wurde festgestellt, dass der Strombedarf durch E-Autos steigen wird (Passt ja soweit)
– Es wird angenommen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien mit und ohne E-Autos im gleichen Maße vollzogen wird, ABER absolut, nicht prozentual. Begründet wegen „der Vergleichbarkeit“ zwischen Verkehr mit Verbrenner/E-Autos.
-> Wie bitte? 😄 Die Ziele für EE sind eindeutig prozentual definiert, nämlich 65% bis bereits 2030. Ein größerer Bedarf, bedeutet nur größere Ausbauziele für EE. Wie kommt man auf so ein Schmarrn?
– Jetzt wird daraus dann gefolgert, dass ja jede zusätzliche kWh die für E-Mobilität gebraucht wird ja zusätzlich hergestellt werden muss. Und aus EE kann ma die ja für die E-Autos nicht herstellen, da deren absoluter Anteil ja absolut nicht größer wird, wie man oben zuvor ja festgelegt hat. Deswegen können diese zusätzlichen kWh ja nur aus der Kohleverstromung kommen.
-> Ok, ernsthaft, WTF? 😂 Da könnte man jetzt unterstellen, dass es Absicht war, das man „zur Vergleichbarkeit“ erstmal die EE-Erzeugung quasi gedeckelt hat, um dann sagen zu können, „Joa, also für die E-Autos, da könn ma jetz nur den juten alten Kohelstrom hernehmen“. Kein Strom aus Gaskraftwerken, die nur ein viertel der CO2-Emissionen von Kohle haben, auch kein Atom oder Perpetuum Mobile, nein, Kohlestrom! Deutschlands Kraftwerkpark besteht ja nur aus EE und Kohlemeilern?😄 Naja, wahrscheinlich, damit man so ne schöne Headline produzieren kann: „E-Autos fahren de facto mit 100% Strom aus Kohle!“
– Jetz wird dann ganz schlau geschlussfolgert das ein E-Auto somit ja 300g CO2, da kann man dann auch ne Quelle nennen, EU-Parlament klingt ja immer gut. Und somit ham die bösen E-Autos ja 73% mehr Emissionen, als der gute alte Diesel! Unglaublich!!!11!!1
– Dann rechnet man noch ein wenig rum, damit man behaupten kann, dass sich E-Autos erst ab nur noch 20% Fossiler Energien im Netz lohnen und behauptet, dass ja 2050 fossile Energien noch immer 40% ausmachen werden, weil das ja die EU-Kommission 2018 mal geschätzt hat.
-> Deutschlands Klimaziele 2035 schon 65% EE und 2050 100%, das Pariser Klimabkommen, Zero-Carbon-Emission bis 2050, hat ma ja niiie von gehört. Die Abschätzung aus 2018 passt halt besser ins Konzept, auch wenn sogar wahrscheinlich die komplette Energieversorgung gemeint ist, nicht nur Strom, aber was solls.
– Zum Schluss noch ein ganz anderer Punkt: Emissionszertifikate. Man könnt ja jetzt einfach sagen, dann bauen wir die EE stärker aus, dann ist alles schick. Aber nene, das geht ja auch nicht. Da kramt der Herr das 15 Jahre alte Totschlagargument gegen Emissionshandel raus und behauptet: Bringt ja alles nix, was hier dann beim Strom eingespart wird, haut die Industrie dann halt raus, weil die Zertifikate ja dann verfügbar sind.
Dann halt böses E-Auto indirekt.
-> Das der Emissionshandel vor drei Jahren genau deswegen reformiert wurde und mittlerweile ein Mechanismus zur Verknappung dee Zertifikate eingebaut wurde, damit es eben nicht wieder zur Zertifikatsschwemme kommt, hat er wohl nicht mitgekriegt.
Im Prinzip ist diese „Studie“ von Anfang bis Ende Blödsinn! Ich würde behauptet, mit dem Wunschergebnis von vorne herein erdacht!
hier der nächste Kommentar
T.B.: Das die sich überhaupt Institut nennen dürfen.
Alleine die Grundannahme… alle Kfz wechseln auf eAutos/BEV, der Strombedarf steigt um etwa 20%.
Wir werden nie 46 Mio BEV haben, und selbst wenn, die 20% sind viel zu viel, da ja der Strombedarf für die Raffinierung und Verteilung von Benzin/Diesel entfallen würde. Berechnungen gehen davon aus, dass über die Hälfte des Mehrbedarfs an anderer Stelle gespart wird.
Ein guter Beitrag dazu aus dem eemag:
https://energiewende.eu/blackout-wegen-elektroautos…/
Der zweite Teil der Fehleinschätzung ist vielleicht noch abwegiger. Diese 20% könnten nicht mit EE produziert werden, dafür bräuchten wir weitere Kohlekraftwerke.
Sorry, wenn ich da etwas ausfallend werde. Auf welchem Baum haben diese Forscher die letzten 20 Jahre gesessen? Wir haben heute 250 TWh erneuerbare Energien und mehrere Studien, wie die #Energiewende komplett in allen Sektoren umgesetzt werden kann. Und dutzende Beispiele aus der Praxis, wie es auf kommunaler- oder auch Kreisebene schon umgesetzt WURDE – erfolgreich umgesetzt wurde. Beispiele finden sich in dieser Gruppe zuhauf.
und der nächste
F.K.: alleine die Tatsache wie oft Windkraftanlagen aktuell abgeschalteten werden müssen. Die Produktion könnte viel höher sein.
Auch dieser Hinweis ist klasse, denn die Herstellung und Verteilung von Benzin und Diesel (später auch Wasserstoff) braucht enorme Mengen an Strom, was sehr selten in Studien vollkommen berücksichtigt wird [1]:
T.G.: Naja die Herstellung von Wasserstoff und Benzin und Diesel läuft ganz ohne Strom ab.
Antwort: Ne. Pumpen, Raffinerien. Und die Verteilung, allein der Strombedarf der Tankstellen.
Und es muss auch immer ein bisschen Spaß dabei sein:
M.H.: richtig! Unter den meisten Tankstellen wurden unterirdische Flüsse entdeckt, die in verschiedenen Tiefen Benzin (Normal, Super, Super Plus,…) und Diesel führen. Die Tanklastzüge verteilen es dann auf die Tankstellen, an denen gerade im Moment eine Kraftstoffdürre herscht. Ausgedacht hatten sich das die Reptiloiden, damit wollten diese einen wertvollen Beitrag für die Umweltbewegung Fridays for Hubraum leisten. Wie ich finde, ist denen das auch gut gelungen. Als nächstes wollen diese das Benzin in das Trinkwassernetz speisen. So können dann Elektroherde und Küchengeräte auf Benzin umgestellt werden. Toll! 😎 Früher gab es doch auch schon Waschbenzin… Das hilft dann sicher auch gegen Corona. Trump wirds uns bald in einem Tweet verraten. 😆😆😆😆
Und weiter gehts…
M.B.: Eine 8-Seitige Studie, die behauptet, wir würden heute schon mit 100% Kohlestrom laden und 2050 sowieso, obwohl wir hoffentlich schon 2038 (leider dann erst) aus der Kohleverstromung aussteigen, kann man nicht als seriös bezeichnen. Ich würde sowas Lobbyismus nennen. Leider fallen viele auf diesen Humbug herein. Ich habe übrigens schon an den Presserat geschrieben, weil der WDR das unkommentiert ausgestrahlt hat.
Die Antwort:
Leider ist es nicht nur der WDR [2] , sondern auch das Manager Magazin [2] und andere übernehmen den Unsinn. Ich schreibe alle an, ob es etwas bringt, ich weiss es nicht…
und weiter:
Danke, dass du das machst! Ich finde das sehr wichtig!
Die journalistische Sorgfaltspflicht muss wahr genommen werden.
Wenn die Lobbyisten bis in die Fernsehsender vordringen – na dann Gute Nacht.
In meinem Bekanntenkreis hat jmd unlängst gemeint, die E-Autos sind ja eine Katastrophe – er hatte eine Doku in einem deutschen Sender gesehen. Und die gelten – auch bei uns in Österreich – als seriös. Was ein deutscher Sender ausstrahlt, MUSS also stimmen 🙈
Umso wichtiger ist es, diese auf ihre Verantwortung hinzuweisen.
Das mindeste wäre eine Richtigstellung zum Hauptsendetermin.
Vl schreibe ich auch noch.
Aus Sicht des Fernsehpublikums. Ich bin echt sauer. Wenn sogar ich als Laie mit wenigen Recherchen + logischen Denken erkennen kann, dass das Unsinn ist.
Der nächste Kommentar:
Die Frage die sich hier als erstes stellt:
Ist das Vorsatz, mit falschen Zahlen zu rechnen?!
Dass wir keine 100% Kohlestrom haben, sollte diesen Leuten bei ihrer Recherche eigentlich klar gewesen sein.
Ende des Auflistung (Auszug) der Kommentare. Es waren insgesamt bis jetzt 209 Kommentare. Es lohnt sich da nachzulesen.
Die eigentliche „Studie“ selbst:
Hie nur ein kurzer Auszug:
Zusätzlicher Strombedarf hebelt Klimavorteile von E-Autos aus
Aktuelle Studien, die dem Elektroauto schon beim derzeitigen Strommix eine positive Klimabilanz attestieren, vernachlässigen einen ganz entscheidenden Faktor: den steigenden Stromverbrauch. Bei einer vollständigen Umstellung auf Elektromobilität allein im deutschen PKW-Bereich würde der Strombedarf um fast 20 Prozent steigen. Im Vergleich zu einer Situation ohne Ausbau der Elektromobilität erfordert dies eine stärkere Verstromung fossiler Energieträger, wenn man davon ausgeht, dass die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien in beiden Fällen gleich hoch sein dürfte. Elektroautos führen damit zu 73 Prozent höheren Treibhausgasemissionen als moderne Diesel-PKW. Der Grund: Es ist klimaschonender, mit erneuerbaren Energien den Anteil fossiler Energieträger – insbesondere von Kohle – im Strommix zu reduzieren, als damit Elektroautos zu betanken.
„Elektroautos fahren heutzutage de facto mit 100 Prozent Kohlestrom“, sagt IfW-Forscher Ulrich Schmidt *). „Denn der Anteil erneuerbarer Energie an ihrem Stromverbrauch steht nicht zur Verfügung, um fossile Energieträger an anderer Stelle zu verdrängen, und der erhöhte Strombedarf erfordert die zusätzliche Nutzung fossiler Energieträger.“ Schmidt hat in dem aktuellen Kiel Policy Brief „Elektromobilität und Klimaschutz: Die große Fehlkalkulation“ die Klimabilanz von Elektromobilität unter Berücksichtigung des steigenden Strombedarfs und des Strommixes überprüft. „Erst wenn die Energiewende weit fortgeschritten ist und der Strom nahezu ausschließlich aus erneuerbaren Energien besteht, ist das Elektroauto klimafreundlicher als moderne Diesel-Fahrzeuge.“
Der Artikel ist vom 19.06.2020
*) Prof. Dr. Dr. Ulrich Schmidt ist Leiter für Sozial- und verhaltensökonomische Ansätze zur Lösung globaler Probleme Themen: Chancengleichheit, Finanzmärkte, Globalisierung, Klima, Steuerpolitik, Unternehmen, Verhaltensökonomie, Wirtschafts- & Finanzkrisen, Wohlfahrtsstaat, Deutschland.
Und zusammenfassen müsste ich sagen, von E-Mobilität, Energiewende und Energiebedarf, scheint er nicht die umfassende Ahnung zu haben, aber Herr Prof. Dr. Dr., Sie haben sich bemüht. Dafür gäbe es in der Schule wahrscheinlich eine glatte Fünf. Aber lassen wir mal die Community sprechen.
update:
Und natürlich gibt es auch schon eine wissenschaftliche Kritik an der Studie und schön ist, das ecomento die als erste vermelden:
Fraunhofer ISI reagiert auf IfW-Kritik an Klimabilanz von Elektroautos
Das Forschungsinstitut IfW Kiel hat im Juni einen Policy Brief mit Kritik an der Klimabilanz von Elektroautos verbreitet. In der Stellungnahme bemängelt der Professor für Volkswirtschaftslehre Ulrich Schmidt, dass aktuelle, zu einer positiven Einschätzung kommende Studien den steigenden Stromverbrauch vernachlässigen. Er wies dabei auch auf eine Analyse des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI hin – dieses reagierte nun.
Die IfW-Studie treffe eine Reihe von Annahmen, „die wir und auch andere Forschungsinstitutionen so nicht teilen und die unseren eigenen Forschungsergebnissen deutlich widerspricht“, erklärt Prof. Dr. Martin Wietschel, der am Fraunhofer ISI das Competence Center Energietechnologien und Energiesysteme leitet. Wietschel hat eine eigene aktuelle Stellungnahme veröffentlicht, mit der er auf die Ergebnisse, Methodik und Berechnungen der IfW-Studie reagiert: Hier weiterlesen…
Was ist ein Policy Brief?
Eine gute Beschreibung fondet sich hier (automatisch von Google übersetzt):
Was ist ein Policy Brief?
Der Begriff „Policy Brief“ wird häufig verwendet, um eine Reihe verschiedener Arten von Dokumenten zu beschreiben. Zum Beispiel:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wendet diesen Begriff auf eine Reihe von Dokumenten an, die sie erstellt (siehe Kasten 1.1 unten). Es fehlt jedoch eine Standarddefinition des Begriffs „Policy Brief“.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beschreibt ihre Policy Briefs als „klare, präzise Zusammenfassungen der Wirtschaftsumfragen der Länder und der heutigen globalen politischen Herausforderungen“. 6
Brookings Policy Briefs werden als „kurze und informative Analysen zu einigen der dringendsten innen- und außenpolitischen Herausforderungen des Landes beschrieben, die politischen Entscheidungsträgern, Journalisten und der Öffentlichkeit Hintergrundinformationen und Empfehlungen liefern.“ 7
Und das Center for Policy Research Policy Briefs sind Aufsätze zu aktuellen Fragen der öffentlichen Ordnung in den Bereichen Altern, Gesundheit, Einkommenssicherheit, Metropolenstudien und verwandte Forschungsarbeiten, die vom oder im Auftrag des Zentrums für Politikforschung an der Maxwell School of Citizenship and Public Affairs durchgeführt wurden. 8
Anmerkung:
[1] “Laut einer Anfrage des Department of Energy in den USA von 2009 werden in einer Raffinerie rund 1,585 Kilowattstunden für die Erzeugung eines Liters an Kraftstoff benötigt (wenn auch nicht nur Strom). Sehr genau bestätigt wird diese Angabe durch die GEMIS-Datenbank. Für den Durchschnittsverbrauch von sieben Litern auf 100 km kämen alleine an dieser Stelle mehr als 11 Kilowattstunden zusammen. Dies würde ausreichen, um mit einem Elektrofahrzeug 50-80 Kilometer weit zu fahren. Klingt verrückt, stimmt aber. Alleine der Stromverbrauch zur Herstellung der Kraftstoffe entspricht also schon einem nennenswerten Anteil des Stromverbrauches eines Elektroautos. Anders formuliert: Die Hälfte des Stroms, die ein E-Auto braucht, geht beim Verbrenner in den Treibstoff.” So viel Strom brauchen Autos mit Verbrennungsmotor eMobilität eAuto
Sonnige Grüße und vielen Dank an die Community
Klaus Müller
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