Aus gut unterrichteten Kreisen erfahren wir, die Schule könnte heute schon viel weiter im Unterricht beim Thema Klima, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sein. Und seit Jahren gibt es einen Plan (BNE) dafür (noch lange vor Greta) diese Themen auch im Unterricht umzusetzen. Anscheinend aber ist das nie richtig verfolgt worden und so sind diese Themen in vielen Schulen und bei vielen Lehrern kein Thema, das im Vordergrund steht. Einige Lehrer betrachten die Schülerproteste von FFF auch eher als eine Sache, die sich schon von alleine gibt.
Aber Lehrer sind auch Menschen und Lehrer bilden die Gesellschaft ab. Da gibt es dann welche, denen das Thema Klimaschutz sehr nahesteht und natürlich auch die, die längst nicht so weit sind und sich darüber Gedanken machen wie groß die Bemühungen und der Umbruch sein müssen. Und ebenso selbstverständlich ist es, dass es auch Klimaleugner unter den Lehrern gibt, die ebenso ihre Schüler benoten. Manche sind sich nicht mal zu schade sich in irgendwelchen „alternativen YouTube-Verschwörungskanälen“ herumzutummeln und über ihren Unterricht zu berichten. Auch das ist Schule, und ebenso wird es auch AfD-nahe Lehrer oder Schulleiter geben.
Zurück zum BNE – Weil Schule Ländersache ist, ist es tatsächlich schwierig, dass solche Pläne und Vorgaben sinnvoll umgesetzt werden. Die BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ist eine Vorgabe die auch schon in 2013 besprochen wurde. Und viele kennen ihn nicht. Eher dringt an die Öffentlichkeit, dass Lehrer nach Antworten suchen, ob sie Schülern, die sich freitags bei den Fridays for Future engagieren wollen, vom Unterricht befreien dürfen oder nicht. Bildung über Nachhaltigkeit kann und darf für Schüler aber kein Zufall sein und ebenso nicht für Lehrer. Klimaschutz und Klimawandel ist das größte Problem unserer Zeit.
Und ebenso wie unser Magazin Nachhilfe für Journalisten fordert, wollen wir das Thema Bildung für Lehrer aufgreifen und auch in den Mittelpunkt stellen. Wenn Journalismus noch lange nicht begriffen hat was beim Klimaschutz alles notwendig sein wird, dann werden wir es anstoßen. Unterrichtsinhalte können nicht mehr beliebig sein. Wenn Jugendliche Angst haben in eine Welt hineinzuwachsen, in der Erwachsene vergessen haben ihre Hausaufgaben zu machen und das anmahnen, dann muss Schule darauf auch Antworten finden. Und hier muss Wissenschaft auch ansetzen, um tiefergehende Fortbildungen anzubieten.
Für diejenigen die sich im Thema weiter informieren wollen, hier geht es zum BNE.
Und hier ein Auszug aus einem Artikel den wir zum BNE gefunden haben aus vwl-nachhaltig.de.
September 2018
Wer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in die Breite der Gesellschaft tragen will, kommt an der Länderebene nicht vorbei. Insbesondere die schulische Bildung liegt in Deutschland in der Obhut der Kultusministerien der Bundesländer. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich. Neue Berichte zeigen, dass die Länder bei ihren Bemühungen um mehr BNE im Bildungssystem oft recht unterschiedliche Wege einschlagen. Sie zeigen auch, dass wir in einem föderalen Bildungssystem voneinander lernen können. Und – angesichts deutlicher Diskrepanzen im Erreichten – wohl auch müssen.
Bereits 2012 fragte die KMK (Kultusministerkonferenz) den Stand der administrativen Aktivitäten in den Bildungsministerien der Bundesländer ab. Da die Öffentlichkeit wenig Notiz nahm von BNE in Allgemeinen und dem KMK-Bericht im Speziellen, publizierte ich einen Kommentar der Ergebnisse auf meiner Webseite, der erstaunlich viel Echo auslöste.
Fünf Jahre später hat die KMK ihre Abfrage bei den Ministerien wiederholt. Diese Rückkopplungen sind wichtig, denn das Schulsystem ist Ländersache und somit sitzen die Kultus- und Bildungsminister*innen an den entscheidenden Stellschrauben, die bestimmen, was Kinder und Jugendliche an Bildung und Zukunftsideen mit auf den Lebensweg bekommen. Erfreulicherweise hat man auch in der Wissenschaft begonnen, ein Monitoring für BNE in den Bereichen frühkindliche Bildung, Schule, berufliche Bildung, Hochschule und Kommunen aufzubauen. In der Publikation „Wegmarken zur Transformation – Nationales Monitoring von Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland“ wurden dazu bildungsrelevante Publikationen, insbesondere Bildungs- und Rahmenpläne, mittels Schlagwortverfahren nach BNE-bezogenen Begriffen durchforstet.(1)
Da KMK-Papiere und Studien nur alle paar Jahre einen Einblick in den Status Quo der BNE in den Ländern gewähren, führt die Deutsche UNESCO-Kommission, als operativer Träger des BNE-Weltaktionsprogramms in der Bundesrepublik, zudem Expert*innenbefragungen in den Ministerien durch, deren Rückmeldungen auf dem bundesweiten BNE-Portal einzusehen sind. Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen stehen oft im Schatten anderer bildungspolitischer Aufgabenstellungen wie Digitalisierung, Inklusion und Integration oder Schulsystemfragen, daher sind solche Befragungen ein wichtiger Impulsgeber.
Der Entwicklungsstand von BNE in den Ländern lässt sich grob in vier Kategorien einteilen:
Länder, die schon sehr weitreichende Anstrengungen unternommen haben, BNE in die Curricula und Lehrer/innenbildung und damit in die Obligatorik einzuarbeiten
Länder, die ein mehr oder weniger ausgeprägtes Unterstützungssystem von Netzwerken, Zertifizierungen und Materialpools für Schulen ausgearbeitet haben, aber BNE bisher als eher fakultativ behandeln
Länder, die eher systematische BNE-Strategien erarbeiten und mehr oder weniger weit mit deren Umsetzung sind
Länder, in denen BNE von Seiten der Administration bisher nur wenig zielorientiert umgesetzt wurde
…
Weitere Informationen hier bei BNE direkt.
Für den Bereich Schule lesen wir dort:
Wenn es darum geht, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erfolgreich im Bildungswesen zu verankern, kommt der schulischen Bildung durch ihren prägenden Einfluss auf individuelle Bildungsbiografien eine besondere Bedeutung zu. BNE stellt dabei die handelnden Akteure im schulischen Bereich vor die Herausforderung, das orientierende Bildungskonzept BNE auf den unterschiedlichen Handlungsebenen (z.B. Bildungsverwaltung, Hochschule/Seminare, Schule) sinnvoll und vor allem wirksam zu verankern. Dabei gilt es, die wesentlichen Handlungsbereiche für diese Integration stärker in den Blick zu nehmen. Weiterlesen.
Dieser Artikel ist der Anfang über eine Reihe „Klimabildung in der Schule“, die uns sicherlich noch einige Zeit begleiten wird.
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