Die erste Photovoltaikanlage auf einer Schule ist angeschlossen!
Am 12.11.2024 hat der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef zusammen mit der Frankfurter Bürgerenergiegenossenschaft (FRABEG) die erste Schule von unserem Projekt: „Klimagerechte Schule“ offiziell in Betrieb genommen!
Unsere Think-Tank-NGO „Europäische Energiewende Community e. V.“ ist an diesem Projekt beteiligt. Weitere folgen, auch mit erneuerbarer Wärme. Dazu suchen wir Schulen/Kitas, öffentliche, soziale, religiöse oder andere Gebäude mit Energie- oder Finanzierungsproblemen.
Zukunft der Klimaschutzbildung
In den Schulklassen wird kaum noch mehr über Klimaschutz-Grundlagen und berufliche Zukunftsaussichten der Schülerschaft in der wachsenden erneuerbaren Energiebranche.
Dies ist mehr als unbefriedigend! Deshalb rufen wir die Zivilgesellschaft und Liegenschaftsverwaltungen der Schulen auf, Klimaschutzbildung und Sanierungen selbst zu organisieren, idealerweise finanziert durch Bürgerenergie oder anderen Finanzierungen, welche die Haushalte nicht überlasten.
Schulen baulich und energetisch sanieren
Viele Schulen und Kindertagesstätten befinden sich in einem schlechten baulichen Zustand. Besonders große Städte berichten über einen gewaltigen Sanierungsstau an und in Schulgebäuden. Auch in Kindertagesstätten summieren sich die Schäden auf teilweise mehrere Milliarden Euro. Es wird sogar offen von einem „Notstand an öffentlichen Schulen“ gesprochen (Frankfurter Rundschau, 07.02.2024: „Frankfurts Schulleitungen schlagen Alarm“). In der Politik und den zuständigen Verwaltungen war es oft schwierig gewesen, klimagerechte Schulen und Kindertagesstätten von der Planungsphase in die Realisierung umzusetzen. Hauptgründe hierfür sind:
- fehlendes Personal
- hohe Bürokratiehürden wie beispielsweise europaweite Ausschreibungen
- nicht ausreichende Haushaltsmittel
- aktuell fehlende ausführende Bau- und Installationsunternehmen
- organisatorisch wird jede einzelne Wärmepumpe / Photovoltaikanlage oder Fassaden- / Dachsanierung einzeln und pro betroffene Schule durch die Gremien geschickt
- kaum bekannte neue und wirtschaftlich verantwortbare Techniken, wie Wärmepumpen-Erdkollektoren mit einer nie gekannten Effizienz von 1:7 oder wartungsfreie und kostengünstige Infrarotheizungen.
Schulleitungen, Lehrerschaft und Eltern warten auf das schnelle Ende vom Sanierungsstau und es zeichnet sich tatsächlich Licht am Ende des Tunnels ab. Eimer in den Klassenräumen aufzustellen, um Regen aus undichten Dächern aufzufangen, könnte bald der Vergangenheit angehören.
Sanierung nur noch mit erneuerbaren Energieanlagen
Es ist ähnlich wie bei Bauarbeiten unter Straßen: Es macht doch keinen Sinn jede Straße wegen einer einzelnen Leitung aufzugraben, nach Beendigung zuzuschütten und dann wieder aufreißen, wenn die nächste Versorgungsleitung gelegt werden soll. Warum sollte es nicht möglich sein, Schuldachsanierungen mit dem Bau von Photovoltaikanlagen zu verbinden? Und dann noch erneuerbare und klimaschonende Heizungen/Kühlungen sowie Schnittstellen zur E-Mobilität in einer einzigen Planung zu verbinden? Wenn dann noch zwei, fünf oder mehr Schulen gleichzeitig einbezogen werden, erspart dies unproduktive, teure und kontraproduktive Planungen der Einzelmaßnahmen.
Allerdings: Institutionen wie Agora Energiewende, zahlreiche Politikerinnen und Politiker aller demokratischen Parteien, kommunale Klimaschutzverwaltungen und Energieberatungsunternehmen sehen eine energetische Sanierung hauptsächlich in einer baulichen Materialsanierung der Gebäudehülle. Dort wird der Unterschied zwischen baulicher und energetischer Sanierung meist noch zusammengelegt.
Die Definition von energetischen Maßnahmen bedeutet aber:
Austausch der fossilen Energieerzeugungslage, um sofort 100 % CO₂-frei zu werden. Eine Ertüchtigung der elektrischen Anlagen gehört hier ebenfalls zu energetischen Sanierungsmaßnahmen.
Jede andere Maßnahme ist eine bauliche Sanierung, besonders Dämmungen an Fassade und dem Dach. Sie haben unbestritten einen Einfluss auf den Energieverbrauch. Eine bauliche Sanierung bewirkt aber nur eine geringe Treibhausgasreduzierung von durchschnittlich 10 bis 30 Prozent durch geringeren Gas- oder Ölverbrauch. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass weiterhin 70 bis 90 Prozent fossile Brennstoffe verbrannt werden. Der verbleibende Einsatz von Gas und Öl wirkt als Klimaschadstoff, da teure und klimaschädliche Brennstoffe weiterhin verbrannt werden. Die fossile Heizung muss dann trotzdem irgendwann zu dann noch teuren Kosten ersetzt werden. Hier stellt sich ernsthaft die Sinn-Frage.
Aus einer auf bauliche Sanierungen setzende Planung ergeben sich unvermeidbare Konsequenzen: Energetische Sanierungen von hunderten öffentlichen Gebäuden in einer Stadt oder Gemeinde dauern zu lange und sind extrem kostenintensiv. Das ist einer der Gründe, warum Kommunen keine Finanzmittel übrighaben und so schließt sich der Teufelskreis.
Energetische Sanierungen sind auch Dämmungsmaßnahmen. Photovoltaik erzielt durch den Luft-Spalt zwischen Dach/Fassade und der Rückseite der Module besonders eine hohe Dämmwirkung. Da jedes Dach für Photovoltaik vorbereitet werden muss, werden gleichzeitig undichte Dächer repariert. Durch den eigenen Solarstrom und der Dämmwirkung von Photovoltaik sinkt der Strombezug aus dem öffentlichen Stromnetz erheblich.
Auch Denkmalschutz kann integriert werden. Besonders angenehm ist es, dass die Gebäudekühlung im Sommer überwiegend komplett durch die Sonne erfolgen kann.
Ende der Verwaltungsblockade
Kommunale Planungen für eine Schulsanierung verliefen meist so:
- Zunächst wurde in die kommunalen Investitions- und Haushaltspläne geschaut, ob genug Geld vorhanden ist.
- Bei technischen Investitionen sollte der Schulträger selbstverständlich auch Eigentümer der Technik bleiben oder werden. Sanierungen sind deshalb aus öffentlichen Finanzmitteln zu finanzieren.
- Falls formale Voraussetzungen vorliegen, wird geprüft, ob es ausreichende Förderungsangebote gibt.
Fehlt nur einer der drei Punkte, bekommt die Schule keine Photovoltaik. Oder Eimer füllen sich weiter mit Regenwasser vom kaputten Dach, Räume werden wegen Baumängel geschlossen und ganz schlimm: im Winter sitzen Kinder und Erwachsene mit dicken Mänteln und Handschuhe in den Klassenräumen, da die Heizung nicht repariert wird.
Der neue Ansatz, erneuerbare Energien für Strom, Kühlung/Wärme und E-Mobilität gleich für mehrere Schulen zu planen, gleicht einem Quantensprung. Hunderte einzelner Verwaltungsakte fallen weg, da für eine gemeinsame energetische und bauliche Sanierung nur ein einziger Vorgang nötig wird. Es werden gleich mehrere Schulen einbezogen.
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Neue Finanzierungsmodelle im kommunalen Klimaschutz
Jetzt stellt sich natürlich die Frage nach der Finanzierung. Durch neue gesetzliche EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung, Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und bereits in anderen Ländern funktionierende Treibhausgasbilanzierungen, stehen hohe Summen für weitestgehend unbekannte Finanzierungswege bereit. Crowdfunding, Leasing und Contracting gehen natürlich immer noch. Externe Finanzierungen von zahlreichen Objekten sind jetzt realistisch möglich. In staatlichen und öffentlichen Haushaltskassen entsteht plötzlich ein finanzieller Spielraum, beispielsweise durch den Wegfall von Vorfinanzierung der gesamten Investitionskosten.
Neu ist hierbei, dass neue Einnahmequellen entstehen. So entsteht in Kürze das Recht, durch Energy-Sharing in der Nachbarschaft Solarstrom zu verkaufen. Diese zusätzlichen Einnahmen rechnen sich dadurch, dass diese die ohnehin schon stark reduzierten Energiekosten nochmals reduzieren.
Nicht mehr benötigte Finanzmittel in Klimabildung investieren
In der Klimabildung besteht hoher Nachholbedarf, auch bei Eltern und in der Politik. Sollten Einnahmen aus dem Photovoltaikverkauf übrigbleiben, sind Modelle vorstellbar, wo in der Nachbarschaft Solarstrom günstig oder kostenlos angeboten wird. Gesparte öffentliche Haushaltsmittel werden dann frei für weitere CO₂-Einsparungsprojekte. Besonders Klimabildung für Schülerschaft, Eltern und der Lehrerschaft kann jetzt angegangen werden. Auch neue, verbilligte Zugangsangebote entstehen. Für Kultur- und Bildung, Studierende, Kinder, ältere Menschen sowie Mobilität, beispielsweise zum Deutschlandticket, entstehen soziale Leistungen, die es sonst nicht gegeben hätte.
Die Idee besteht darin, soziale, gemeinnützige und kommunalen Einrichtungen organisatorisch und finanziell zu unterstützen und eine Plattform zu geben.
Kampagne „Klimagerechte Schulen und Kitas“
Die Europäische Energiewende Community e.V. initiierte das Projekt: „Klimagerechte Schulen“, bei dem Expertinnen und Experten für Schülerschaft, Eltern und der Lehrerschaft u.a. auch Vorträge, Schulprojekte, Energietage (Schule zusammen mit Kommunen sowie lokale Unternehmen) durchführen. Lokale, Ausstellungen, Wettbewerbe über Klimaschutzthemen und relevante Bildungsangebote erhalten hier Priorität.
Einer der Schwerpunkte besteht darin, Lösungen für die Klimakrise in die Schulen zu bringen. Das Interesse in der Schülerschaft ist groß, besonders in den Abschlussklassen, mit Perspektive: „Berufsausbildung im Klimaschutz und der Energiewende“.
Besonderen Wert legen wir auf Chancen für junge Frauen, besonders für den Berufsstart.
Mit dem „Bildungsnetzwerk Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) und aktiven NGO aus Lehrerschaft, Eltern, Klimaschutzgruppen und in der Bildung Tätige, bieten wir Vernetzung mit unglaublich vielen Aktionsideen und Bildungskapazitäten an.
Bei Interesse an inhaltlicher, organisatorischer oder finanzieller Beteiligung sowie an Vernetzung, können Sie uns hier kontaktieren.
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